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228 Fragen über Fragen aus sechzehn Jahren Web-Konzeption, User Experience Design und InformationsarchitekturSchon wieder: Kaufen oder doch lieber sparen, speichern oder sichern?Ihr verunsichert mich! - 01.11.2023, 18:14Such-Tags: Lustig | Texten | Buzz-Words | PsychologieFrüher hieß es "Jetzt XYZ und sparen!". Siehe dieser
14 Jahre alte Blog-Post.
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iOS 7 / 8 | iOS 9 |
Ein Vorteil von UX-Methoden, wie Design Thinking und Lean UX, könnte
gleichzeitig ihr größter Nachteil sein. Zumindest, was ihre
Verwendung im Agenturumfeld betrifft. Interdisziplinäre Teams, die
in den frühen Phasen Ideenfindung, Iteration und Prototyping zusammen
arbeiten, verbessern die Qualität des Ergebnisses und die Geschwindigkeit
des Arbeitsfortschritts enorm. Selten hat man in einer Agentur aber ein
Team kontinuierlich zur Verfügung, um Feedback zu geben oder an Ideen
mitzuarbeiten, wenn die Teilnehmer damit nicht zeitlich voll ausgelastet
werden können. Mitarbeiter einzelner Disziplinen werden normalerweise
erst für ein Projekt gebucht, wenn sie praktisch auch zu 100% darauf
arbeiten können. Solange dies nicht der Fall ist, werden sie lieber
in ein anderes Projekt gesteckt. Beim Feedback geben oder Ideen entwickeln
sind sie häufig aber nur temporär gefragt und das auch noch
zu nicht vorhersehbaren Zeitpunkten. Dies kollidiert mit der normalen
Ressourcenplanung für die Erledigung anderer Aufgaben. Wenn die Teilnahme
am UX-Entstehungsprozess bei der Verwendung der o.g. Methoden in Agenturen
also nur auf Kosten anderer Projekte, in der Freizeit der Mitarbeiter
oder durch Überstunden ermöglicht werden kann, sind Konflikte
oder zumindest Motivationsprobleme vorprogrammiert.
Ähnliche Verfügbarkeitsprobleme treten auch mit dem Auftraggeber auf, der selten spontan verfügbar ist, um Feedback zu geben, obwohl er meist integraler Bestandteil der Mitarbeit bei modernen UX-Methoden ist. Wöchentliche oder noch seltenere starre Termine helfen kaum, die Methoden schulbuchmäßig durchzuführen. Manchmal braucht man schon am nächsten Tag ein Feedback und dann wieder am übernächsten, hat aber auch mal eine ganze Woche lang nichts Neues zu zeigen. Starre und womöglich stark formalisierte Termine können den ganzen Prozess extrem ausbremsen. Wenn zusätzlich noch externe Mitarbeiter für einzelne Disziplinen, z.B. für die Front- und Backendentwicklung, geplant sind, wird das methodenkonforme Vorgehen nahezu unmöglich, denn diese Mitarbeiter sind nur für einen bestimmten Zeitraum gebucht und dürfen auch nur in dieser Zeit konsultiert werden – oft dann eben nur in der Realisierungs- und nicht in der Entwicklungsphase.
Die Herausforderung im Agenturumfeld ist, trotz dieser Widrigkeiten
Partizipation und schnellen Austausch zwischen den unterschiedlichen Disziplinen
und Beteiligten in der Ideation- und Prototyp-Phase zu ermöglichen.
Denkbar wären hier tägliche einstündige Meeting-Timeslots,
um den Projektfortschritt im Team zu besprechen. Wenn kein Bedarf besteht,
können diese kurzfristig abgesagt werden. Einmal pro Woche trifft
man sich ggf. zu größeren Feedback- und Weiterentwicklungsrunden.
Hierfür ist es notwendig, dass die Mitarbeiter für andere Projekte
maximal zu 70-80% verplant werden. Wenn entsprechende Projekte vorhanden
sind, können so von einem Team auch zwei bis drei Projekte parallel,
immer unter der Federführung eines anderen UX-Designers durchgeführt
werden und alle Beteiligten damit zu 100% ausgelastet werden. Dennoch:
In der Realität bleibt es schwierig, die Ressourcen und Stakeholder
für partizipatorische Nicht-Wasserfallprojekte zu koordinieren –
denn Urlaub, Krankheit und absolut dringlich dazwischenzuschiebende Notfallprojekte
gibt es ja auch noch, die jede noch so brillant ausgeklügelte Termin-
und Zusammenarbeitsstruktur des Design-Teams über den Haufen werfen
können.
Sehr wahrer Artikel über User Research: 10
User Research Myths and Misconceptions (UX Matters)
Websites mit Frames waren lange verpönt (in den 00ern), auch wegen
der mangelhaften bzw. nachteiligen Technik. Mir gefiel die Funktionalität
für den Nutzer aber damals schon. Mit Stickyness hat das Prinzip
jetzt den verdienten Siegeszug angetreten.
Lange Webseiten waren ebenfalls lange verpönt (in den 90ern und den
00ern). Das war mir damals schon unverständlich. Mit den Onepagern
haben sie nun ebenso ihren Siegeszug angetreten.
Winzige Schrift und miserable Kontraste waren lange Zeit schick. Auch
das ist endlich vorbei, was vor allem wohl den immer größeren
Desktop-Bildschirmen aber auch moderneren Layout-Moden zu verdanken ist.
Dass Metro- und Flat-Design zwar große Schriften haben aber sehr
unemotional und teilweise auch wenig intuitiv daher kommen, ist allerdings
schade (siehe dazu den Artikel der Nielsen Norman Group: Long-Term
Exposure to Flat Design: How the Trend Slowly Decreases User Efficiency
).
Mit 3D-Touch ("Force-Touch") von iOS 9 sollten jetzt auch endlich
die modalen Dialoge die ihnen gebührende Anerkennung finden. Modale
Dialoge sind nicht "böse", sondern sehr hilfreich! Eingesetzt
werden sie sowieso schon massenhaft aber für viele UX'ler scheint
das unverständlicherweise eine Schande zu sein. Apple hat das Interaktionspattern
jedenfalls durch sein Force-Tapping jetzt schon mal geadelt, da kräftiges
Drücken oft in modale Dialoge mündet. Und im Übrigen: Karthago
muss nicht zerstört werden, aber kleine modale Dialoge in größeren
modalen Dialogen sind nicht aus Prinzip vollkommen undenkbar, wenn der
Nutzer damit problemlos klar kommt.
2 Jahre kein iTunes benutzt, in der Hoffnung, die Usability würde
sich irgendwann verbessern. Immer noch grauenhaft!
Tipp an Apple: iTunes ist ein reines Profi- bzw. Insider-Tool (geworden).
Schmeißt Funktionen raus und bringt ein iTunes light mit völlig
neuem Nutzungsansatz heraus. Schafft das "Synchronisieren" ab,
bei dem nicht klar ist, was eigentlich wohin synchronisiert wird und welche
(fatalen) Konsequenzen das vielleicht hat - vor allem, wenn man mit mehreren
Geräten arbeitet.
In einem einfachen, häufig genutzten Ansatz sind die Breakpoints
für responsive Websites ungefähr so auf die Breite des Browserfensters
verteilt:
Oft gibt es noch etliche Zwischengrößen für die ganze Website oder einzelne Module (siehe starbucks.de ). Auch für Retina-Displays gelten diese Werte, da die physikalische Auflösung i.d.R. nicht berücksichtigt wird. Für eine optimale User Experience des eigenen Screendesigns sollte man sich aber nicht nur an diesen Fensterbreiten orientieren, sondern auch andere Breakpoints berücksichtigen:
Responsivität ist vor allem für Desktop-Clients ein sehr praktisches Instrument, um unterschiedliche Bildschirm- und Fenstergrößen (die meisten Nutzer browsen nicht fullscreen) bestmöglich zu bedienen. Mobile Devices skalieren Webseiten sowieso immer auf fullscreen, da ist Responsivität eher eine Frage der Technologie oder der Pflege bzw. der Kosten. Auf diesen Devices gilt es, dem Nutzer ebenfalls die bestmögliche Userexperience zu präsentieren und eine Lösung dafür KANN eine responsive Website sein.
(Diese Website ist übrigens ganz und gar nicht responsive und nur
in Teilen fluide.)
Forscher machen sich Sorgen, die KI wird uns zu digitalen Sklaven machen:
heise.de
- Wissenschaftler warnen vor Künstlicher Intelligenz
. Stimmt, es wird ziemlich sicher so kommen, denn das Erstellen von Profilen
und das selektive ausspielen von Informationen und Inhalten im Internet
ist nicht wirklich unmoralisch, wenn es anonymisiert passiert. Also werden
alle Werbetreibenden das tun und alle Geheimdienste auch. Letztere lassen
nur das mit dem "anonymisiert" weg.
Was dagegen hilft, zumindest teilweise: Sich digitale Zweit- und Drittidentitäten zulegen: Anderer Name, Email, Wohnort (oder gleicher Wohnort aber andere Schreibweise und ein zusätzlicher Name am Briefkasten), Geschlecht, digitaler Freundeskreis, Interessen, Profilbild, Bildungsstatus, anderer Browser, anderer Rechner, andere IP (wer kann), anderes Handy. Zumindest wird man so nicht nur ein Sklave sondern zwei oder drei. Man kann dann ausprobieren, ob den anderen Identitäten andere Informationen, Zusammenhänge, Werbungen oder Preise dargeboten werden und aus dem Vergleich seine Schlüsse ziehen.
Alles zugegebenermaßen ziemlich aufwändig. Vielleicht gibt's
ja bald ein Startup, das digitale Zusatzidentitäten als Service anbietet.
Außerdem macht man sich natürlich einigermaßen verdächtig
damit. Wenn das aber Hunderttausende machen, wird's wieder harmlos. Vielleicht
werden Zweitidentitäten aber auch verboten. Von der KI, die dann
die Gesetze macht.
Die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Leben ist vermutlich
sehr gering. Selbst auf der Erde, einem augenscheinlich sehr lebensfreundlichen
Planeten, scheinen die Bedingungen dafür nicht besonders gut zu sein.
Wie oft konnte denn schon die Entstehung von Leben nachgewiesen werden?
Nur ein einziges Mal in vier Milliarden Jahren, obwohl sich die Bedingungen
dafür über Jahrmillionen nicht dramatisch geändert haben
dürften und die Versuchsanordnung nicht gerade klein ist! Alle Lebensformen,
die wir kennen, sind miteinander verwandt. Es gibt keine, die sich nachweisbar
unabhängig zu den bereits existierenden später noch einmal neu
gebildet hätte. Anscheinend hätte die Entstehung bzw. das Überleben
von Leben auch sehr gut zufällig nicht passieren können.
Mehrzelliges Leben entwickelte sich erst nach zwei Milliarden Jahren aus einzelligem. Klingt ebenfalls eher nach einem großen Zufall und nicht nach einer unvermeidlichen Entwicklung, wie es vielleicht die Evolution ist, die rasant wird, wenn sich erst einmal mehrzelliges Leben gebildet hat.. Anschließend scheint sich wiederum nur sehr selten intelligentes Leben zu entwickeln (als intelligent sollen hier Lebensformen betrachtet werden, die von ihren geistigen Fähigkeiten her zumindest theoretisch in der Lage sind, Espressomaschinen zu konstruieren). In den immerhin 400 Millionen Jahren, in denen es höher entwickelte Wirbeltiere gibt, ist das anscheinend auch nur ein einziges Mal geglückt, oder sagen wir "passiert". Ausgestorbene Zweige früheren intelligenten Lebens sind nicht bekannt. Ob intelligentes Leben überhaupt in der Lage ist, sich lange zu halten, wird gerade getestet.
Das alles spricht dafür, dass die Chancen für SETI@home
sehr schlecht stehen, irgendwelche Nachbarn für uns im All zu finden.
Die Antwort lautet: "Akzeptanz durch Firlefanz"!
Wenn Microsoft Windows 10 so umgesetzt hat, wie die responsive Website
zum Umstieg, dann "Gute Nacht"! Der Text wird ab einer gewissen
Fensterbreite zweispaltig, so dass man am Ende der ersten Spalte wieder
zurück scrollen muss, um weiter lesen zu können.
Mehrspaltige Texte sollte man nur verwenden, wenn man sicherstellen kann,
dass das Ende der ersten und der Anfang der nächsten Spalte gleichzeitig
in den Viewport passen (s. E-Book-Reader). Auf Desktop-Rechnern ist das
schwierig zu gewährleisten, da der Nutzer die Fensterhöhe beeinflussen
kann. Auf Tablets müsste zumindest die Textlänge eines zweispaltigen
Abschnitts eine Obergrenze haben (aber selbst hier sollte man zoomen können,
was dann den Text neu umbrechen lassen müsste) - oder der gesamte
Text sollte horizontal zu scrollen sein.
Pitchen ist eine etablierte Vorgehensweise für die Neuauswahl einer
Agentur. Aber keine besonders gute. Sie ist so etabliert, dass sie kaum
hinterfragt wird und es gibt wenige alternative Modelle, die diskutiert
würden. Hier ist jedoch eines:
Wenn das anstehende Internetprojekt des Agentursuchenden geschäftskritisch ist ( z.B. e-Commerce) und wenn der Zeitdruck groß ist, weil man auf Aktionen von Wettbewerbern reagieren muss, sollte man bei der Planung nichts dem Zufall überlassen. Einen Pitch ausrufen und nach Wochen der Planung und Durchführung mit dem Sieger in die Umsetzung zu starten, heißt Zeit verschenken und sich weitgehend dem Zufall der Ideen des Sieger-Pitchteams und dem Glück, überhaupt die richtigen Agenturen eingeladen zu haben, auszuliefern.
Stattdessen kann man mehrere geeignete Agenturen auch relativ schnell ohne Pitch nach ihren Leistungen, Erfahrungen, einer allgemeinen Vorstellungsrunde und deren preislichen Angeboten für die Erstellung eines Prototyps auswählen. Danach fährt man zwei- oder dreigleisig weiter und lässt sich von jeder der ausgewählten Agenturen ein mit Details angereichertes Grobkonzept, Design, ein Technik-Konzept und einen ausführlichen klick- und testbaren Prototyp erstellen, der 80-90% aller Seitentypen und Prozesse beinhaltet. Ggf. können sogar von einer Schnittstelle echte Daten bezogen und exemplarisch verarbeitet und angezeigt werden. Dabei können die einzelnen Agenturen gerne unterschiedliche Methoden anwenden, um zum Ziel zu kommen. Ohne Spezifikation und Umsetzung sollte die Erstellung eines Prototyps für 20-25% vom Gesamtbudget zu realisieren sein. Kosten für einen Pitch entfallen.
Nach dieser Phase kennt der Auftraggeber jede ausgewählte Agentur, das jeweilige Team, dessen Zuverlässigkeit, Arbeitsgeschwindigkeit und Vorgehensweise. Es liegen zwei oder drei Prototypen vor, die man anhand von Kriterien (und auch nach Bauchgefühl) vergleichen und ggf. auch testen lassen kann. Auf dieser Basis wählt man erst jetzt die Agentur aus, mit der man die Realisierung umsetzen möchte. Bekommt man drei ähnliche Lösungen präsentiert, kann man relativ sicher sein, wie der weitere Weg aussehen muss - hat man drei unterschiedliche Lösungen vor sich, muss man sich für eine Richtung entscheiden und kann das bewusst tun, ggf. anhand von Kriterien und nicht, weil man sich nur aufgrund von bunten Bildern im Pitch entschieden hatte.
Falls alle ausgewählten Agenturen eine methodische Vorplanung vorschlagen oder benötigen, kann man diese von einem unabhängigen Dienstleister erstellen lassen - also z.B. Personas, User Journeys, Mind Maps oder ähnliches. Vielleicht ist es aber bei dem hier beschriebenen mehrgleisigen Ansatz sowieso besser, den Agenturen ein unterschiedliches methodisches Vorgehen nahe zu legen, bzw. die Agenturen entsprechend von vornherein so auszuwählen.
Es kann sein, dass dieses Verfahren etwas teurer ist, als ein Pitch. Aber man hat die Sicherheit, sehr nahe an das bestmögliche Ergebnis für sein geschäftskritisches Projekt kommen zu können. Für einen Kampagnenseite oder eine reine Unternehmenspräsentation ist der Mehraufwand eher nicht gerechtfertigt. Zeitlich sollte dieses Verfahren nicht langsamer, vermutlich sogar schneller sein, als eines mit einem vorgelagerten Pitch - und mit weniger Gefahr für ein totales Scheitern des Projekts. Das ganze Vorgehen ist ein Multivarianten-Test, wie er als Optimierungsverfahren während der Betriebsphase einer Website schon relativ etabliert ist, der aber für die gesamte Projektstartphase als "Multi-Prototype-Competition" angewandt wird.
Ein paar organisatorische Hinweise:
Für den Fall, dass die Agenturen namentliche Kenntnis von den anderen
Teilnehmern der Prototyp-Phase erhalten, sollte eine Verpflichtung vorliegen,
keine Informationen über das Projekt untereinander auszutauschen
und den Zeitpunkt der Kenntnisnahme dem Auftraggeber zu melden. Nichts
also, was über ein normales NDA großartig hinausgeht. Für
den Auftraggeber wäre es schlau, wenn er sich eine Vertragsklausel
vorbehält, um (fairerweise mit 1-2 Wochen Vorlaufszeit) "den
Stecker ziehen zu können". Das ist für die Agenturen natürlich
nicht ideal, aber wenn sich herauskristallisiert, dass einer der Auftragnehmer
zeitlich oder qualitativ meilenweit im Hintertreffen liegt (formlose Schulterblicktermine
sind empfohlen!), macht es keinen Sinn, auf dessen Prototyp noch zu warten.
So bleibt auch eine gewisse Wettbewerbssituation während des Prozesses
erhalten. Wenn der Auftraggeber ein umfangreiches Vertragswerk braucht,
kann er schon in der Prototypphase in die Verhandlungen einsteigen und
so viel Zeit sparen. Die Ergebnisse können dann auch als Agenturauswahlkriterien
berücksichtigt werden.
Das "Beste" zum Schluss: Wenn man gut verhandelt, kann man
als Auftraggeber versuchen, die ganze Arbeit bis zum Prototyp unbezahlt
bekommen. Dann haben wir aber doch wieder einen Pitch: Den "Mega-Unbezahlten-Superpitch".
Hoffentlich machen da keine Agenturen mit, denn die Vorteile des hier
beschriebenen Auswahlverfahrens sollen für alle gelten: Der Auftraggeber
kommt schnell und sicher zu einem besseren Ergebnis, die beteiligten Agenturen
sparen sich die sonst üblichen Kosten für die Teilnahme an einem
aufwändigen Pitch.
Liebe Tabellenkalkulationshersteller,
bitte markiert mir mit einer Animation einen Suchtreffer, damit ich diesen auf einem Tabellenblatt mit über 500 bunten und meist vollen Zellen auch sehe, respektive erkenne. Danke.
Mit freundlichen Grüßen, ...
P.S.
Wenn ihr Euch ein Extra-Sternchen verdienen wollt: Analysiert meinen Viewport
auf Anzahl, "Buntheit" und Füllstand der Zellen in der
Umgegend des Suchtreffers. Dann könnt ihr die Animation unterdrücken,
wenn das Tabellenblatt noch so gut wie leer oder weitgehend weiß
ist.
Selbst beim uralten Begriff der Zielgruppe gibt es für manche Marke
noch immer Erstaunliches zu entdecken. Die Zielgruppe, auf die man zielt
ist nicht unbedingt die Zielgruppe, die auf einen selber zielt. Den Unterschied
zu erkennen und die Selbstwahrnehmung von der Fremdwahrnehmung zu unterscheiden,
kann eine Herausforderung sein. Zu definieren, welche Zielgruppe man meint,
ist nicht nur für jedes Agenturbriefing hilfreich. Nur wenn von einer
"neu zu erschließenden Zielgruppe" die Rede ist, ist eigentlich
unzweideutig klar, was gemeint ist.
Sehr praktisch: Nachlassende Sehschärfe erzeugt Auto-Antialiasing.
Lesebrille verpixelt alles!
Nicht vollständige Sammlung von Gedanken zu User Experience von Suchergebnissen,
wenn man nicht die "uncustomized" Lucene oder Google Suche auf
einer Website verwenden möchte:
Die Suche sollte für die wichtigsten Suchaufgaben der Nutzer und den damit zu erwartenden Suchbegriffen befriedigende Ergebnisse liefern. Ggf. mit eigens dafür vorbereiteten "Top-Treffern" in den Ergebnislisten oder durch präparierte und entsprechend hoch "gerankte" Ergebnisseiten. Die wichtigsten Suchaufgaben müssen dafür vorab identifiziert werden. Das könnten sein (Beispiel e-Commerce):
Eine facettierte Suche bzw. einen Suchfilter sollte man anhand von Probanden und "echten" Suchproblemen früh praktisch (mit Echtdaten!) ausprobieren. Das theoretische Vorab-Durchdenken der möglichen Lösungen ist mit qualitativ hochwertigem Ergebnis kaum möglich. Die Entscheidung für Paginierung oder Lazy Loading der Trefferliste ist beinahe Geschmackssache. Wenn der Nutzer sich inspirieren lassen will, ist letzteres zu bevorzugen, weil Scrollen leichter von der Hand geht, als das explizite Aufrufen einer neuen Seite. Wenn Lazy Loading genutzt wird, sollten immer einige Treffer vorgeladen werden, auch wenn sie noch nicht im Viewport sichtbar sind, so dass die Ladeverzögerung minimal erscheint. Die Ladeverzögerung sollte aber auch nicht ganz verschwinden, damit der Nutzer versteht, dass kontinuierlich Inhalte nachgeladen werden. Eine Anzeige, wie viele Ergebnisse noch zu erwarten sind, bis das Ende der Liste erreicht ist, hilft Frustration zu vermeiden (außer natürlich bei endlosen Listen).
Detailansichten von Treffern in Suchergebnislisten sollten Modalfenster
oder sich ein-/ausschiebende Layer sein. Wenn das nicht geht oder gewünscht
ist, dann können es auch separate Seiten sein, die aber über
einen sticky Link "zurück zur Trefferliste" verfügen
sollten, der die Trefferliste an exakt der Stelle (Scrollposition) wieder
lädt, an der sie verlassen wurde. Neue Browsertabs sollten in unserem
Kulturkreis vermieden werden (wirken eher billig) - anderswo, z.B. in
China, sind sie allerdings "must have". Bereits im Detail angesehene
Treffer können optisch in der Trefferliste markiert werden, das Setzen
von Favoriten bzw. Lesezeichen in Trefferlisten kann ebenfalls sinnvoll
sein.
Quad-Core Prozessoren sind rasend schnell, LTE ist da, eine 16 MBit-Leitung
hat jeder. In Zeiten, in denen "das Gewicht" einer Startseite
nicht mehr der magischen 1 MB-Beschränkung aus dem Jahr 2000 unterliegt,
weil Ladezeiten und -mengen eigentlich keinen mehr interessieren, machen
Latenz-, Idle- und Wartezeiten trotzdem noch den kleinen Unterschied.
Die Mouseover Vorschaubilder bei iStockphoto brauchen mehr als eine halbe
Sekunde, bis sie erscheinen, manchmal braucht es eine weitere Sekunde,
bis sie vollaufgelöst dargestellt werden. Bei fotolia kommen die
Bilder ... sofort! Alle. Auch bei schnellem Scrollen. Auch auf einem eigentlich
langsamen Rechner. Das macht qualitativ einfach einen sehr viel höherwertigen
Eindruck (unabhängig von der ebenfalls etwas frischer wirkenden Gestaltung).
Micro-Transitions make the difference!
Man kann! Aber es stört. Und wenn das eine Pattern funktioniert,
das andere aber nicht, dann nervt es sogar. Für das Aktivieren von
Funktionen hat Adobe im Acrobat Reader XI (und etlichen Vorversionen)
links Buttons mit Icons verwendet, die man optisch niederdrücken
kann. Gelerntes Pattern, recht intuitiv. Rechts werden aber Texte verwendet,
die durch Farben ihrem Zustand Ausdruck verleihen sollen. Blau inaktiv,
schwarz hover, grau aktiv. Bäh!
P.S.
Da wird mein Blog aber aufmerksam von Adobe gelesen: In der 2015er Version
"Reader DC" wurde das Problem prompt (endlich) behoben - die
Darstellung von Aktiv-Zustand und Mouseover-Highlight ist nun eindeutig.
Die Betrachtung "Wenn während des Checkouts eine Hauptnavigation
vorhanden ist, ist der Anteil der Checkout-Abbrüche höher, also
lassen wir hier eine Hauptnavigation weg" ist so zu kurz gedacht.
Korrekterweise müsste man in einem A/B-Test ermitteln, ob eine Nutzergruppe,
der während des Checkouts eine Hauptnavigation angezeigt wird, über
einen längeren(!) Zeitraum einen größeren oder kleineren
Umsatz generiert, als die Nutzergruppe, der keine Hauptnavigation beim
Checkout angezeigt wird.
Content is King! | ... | Joy of Use! | ||||||
Flash! | ... | HTML 5! | ... | CSS! | ||||
Lycos! | ... | Yahoo! | ... | Google! | ||||
Storytelling! | ... | Gamification! | ||||||
Involvement! | ... | MVP! | ||||||
Frames! | ... | No Frames! | ... | Sticky! | ||||
No modal windows or modal on modal! | ... | Modal windows! | ||||||
Small fonts! | ... | Big fonts! | ||||||
Eye candy! | ... | Clean! | ||||||
Campaign! | ... | Viral! | ||||||
No Scrolling! | ... | Onepager! | ||||||
Skeuomorph! | ... | Flat! | Material! | Flat 2.0! | ||||
Framework! | ... | Responsive! | ... | Templates! | ||||
Mobile First! | ... | Device optimized! | ||||||
Specification! | ... | Lean UX! | ||||||
Waterfall/Fixed price! | ... | Agile! | ||||||
Intro! | ... | No Intro! | ||||||
User generated! | ... | Crowd sourced! | ... | Curated! | ||||
Brainstorming! | Mental Model! | ... | Personas! | ... | Design Thinking! | |||
Virtual Reality! | ... | Oculus Rift! | ||||||
Communities! | ... | Second Life! | ... | Web 2.0! | ... | Social Media! | ... | Metaverse! |
SMS! | ... | Skype! | ... | WhatsApp! | ||||
studiVZ! | ... | Facebook! | ... | Twitter! | ... | snapChat! | ... | Instagram! |
Inhouse! | ... | Outsource! | ... | Offshore/Nearshore! | ... | Inhouse! | ||
QR-Codes! | ... | Oh no! | ||||||
Augmented Reality! | ... | Google Glass! | ... | NSA! | ||||
Fitness tracker! | ... | Smart Watches! | ... |
Wearables! | ||||
Avatare! | ... |
Siri/Alexa! | ... |
Voice Interfaces! | Chatbots! | |||
Online Storage! | ... |
Cloud! | ... | Local (and safe)! | ||||
Start page below 1 MB! | ... |
No loading limits! | ||||||
Pagination short pages! | ... | Lazy loading! | ... | Pagination long pages! | ||||
Neural Networks! | ... |
Artifical Intelligence! | ||||||
Internet of things! | ... | tbd! |
(Continuously updated!)
Flash sollte nicht mehr verwendet werden, hauptsächlich, weil es
auf mobilen Geräten nicht läuft. Warum werden aber so viele
aufwendige HTML5-Onepager mit Parallaxscrolling und anderen Effekten erzeugt,
die alle auf Tablets auch nicht laufen? Gibt es hier eine andere Argumentation?
Wenn ein Projekt mit aufwändigen Animationen und Transitions (z. B. ein Konfigurator) schnell realisiert werden soll, sollte man, bevor man HTML5 programmiert und für viele Browser aufwändig anpasst, lieber schnell einen Flash-Prototypen bauen und damit für Desktops live gehen. Flash-Websites kann man relativ kurzfristig erzeugen und gut iterativ verbessern (wenn man noch einen Entwickler findet). Danach kann man sich überlegen, ob man die gleiche Funktionalität in HTML5 nachbauen will/kann und dann die Flash-Lösung ablöst oder ob man für Tablets und Smartphones eine Low-Fi HTML Variante ohne viele Animationen zur Verfügung stellt und für Desktops bei Flash bleibt. Das wäre nicht der Weg der Evangelisten, sondern der der Pragmatiker.
Einige wenige Onepager laufen übrigens auch auf Tablets:
kennedyandoswald.com
beautyofbrewing.com
Apples Produktwebsites unterhalb der Navigation von apple.com waren schon
immer unterschiedlich und uneinheitlich aufgebaut. Mobile Webseiten gab
es nicht - das hat sich nun teilweise geändert und mobil zu einem
konfus wirkenden Webauftritt geführt. Der Store wechselt komplett
die eigentlich mobile Hauptnavigation aus, die Auftritte von Mac, iPad
und iPod sind alt, Apple Watch, iPhone und Support sind mobile-optimiert
bzw. teilresponsiv. Bei einem Wechsel von Portrait in Landscape und zurück
kann die Second Level Navigation nicht mehr gescrollt werden und wird
dadurch unbenutzbar. Zustände, die für einen Mittelständler
mit minimalem Budget fürs mobile Web nicht schön, für Apple
aber eher erbärmlich sind. Wenigstens auf den ersten beiden Ebenen
sollte ein einheitliches Look&Feel zu schaffen sein oder man trennt
die Websites eben komplett auf und lässt sie in separaten Browser-Tabs
laufen - dann drängt sich wenigstens die Uneinheitlichkeit nicht
so auf.
Die neue iPhone Website ist jetzt teilresponsiv und recht gelungen. Es
gibt anscheinend keine Viewport-Responsivität aber eine Geräteweiche
mit eigenen Templates für Geräte, die kleiner als Tablets sind.
Witziger weise ist sie auf der "iPhones vergleichen"-Unterseite
nicht fürs 5s im Landscape-Modus optimiert (etwas zu breit). Mit
einem iPhone 6 kann ich leider noch nichts kontrollieren. Im Portrait-Modus
ändert sich wenig und man muss auf der Produktvergleichsseite viel
horizontal scrollen. Macht aber nichts, funktioniert gut und wirkt besser,
als hätte man, wie sonst oft üblich, versucht, alles untereinander
darzustellen. Günstig wäre allerdings gewesen, gerade in der
Portrait-Nutzung im Produktvergleich sticky Hinweise anzubringen, in welcher
Produktspalte sich der Viewport beim horizontalen Scrollen gerade befindet.
You don't need basic research data if you are not able or have no time
to interpret it, if you don't want to create conclusions out of your interpretations
or if you don't can or are willing to react to your conclusions.
Es nützt nichts, beim Konzipieren von Frontend und GUI nur die technische
Machbarkeit zu berücksichtigen - was schon schwer genug ist. Wichtig
ist auch, die Fähigkeiten und Vorlieben des spezifischen Entwicklers
zu kennen, der die Realisierung übernehmen wird. Ihm oder ihr unbekannte
Technologien und Effekte aus der Spezifikation werden sonst wahrscheinlich
später im besten Fall "ähnlich" umgesetzt. Ein weiterer
Grund, warum UX Design und UI-Entwicklung besonders gut im Team gelingen.
Beim allgemeinen Bestürzen darüber, dass die durchschnittliche
CTR von Display Ads innerhalb von 10 Jahren von ca. 0,5% auf unter 0,1%
gesunken ist, vermisse ich meist die Berücksichtigung der unbeabsichtigten
Clicks. Bei mir sind das wahrscheinlich 90% (Wurstfinger oder Tatter).
Sich ungewollt öffnende Fenster oder Tabs schaffe ich meist schon
zu schließen, bevor der erste Content zu sehen ist. Wenn das auch
für andere Menschen zutrifft, liegt die "echte" CTR für
Bannerwerbung ja ehrlicherweise bei weniger als 0,01%. Also kaum ein absichtlicher
Besucher pro 10.000 Impressions. Ein Glück für die Werbeportale,
dass der Trend weg vom Cost-per-Click geht.
Nur, wenn der Scope (Backlog) detailliert vorgegeben ist und die Rahmenbedingungen
strikt sind! Wenn z. B. ein Styleguide, ein Web-Pattern-Katalog, feste
Templates, ein Prototyp oder ein detailliertes Grobkonzept besteht, können
Konzeption und Design der agilen Softwareentwicklung jeweils einen Sprint
vorauseilen.
Sind komplett neue oder unbekannte komplexe Lösungen zu entwickeln, gibt es vier mögliche Varianten in der Kombination agiler und wasserfallartiger Projektsteuerung für die aufeinander folgenden Projektphasen I (UX und Visual Design, teilw. Frontend) und II (Softwareentwicklung):
Die beste oder die am besten durchführbare Variante gilt es zu ermitteln.
Zu 1 und 4: Wenn die Softwareentwicklung agil ist, müssen ggf. die
Ergebnisse der Kreationsphase noch einmal angepasst werden - zumindest
gibt es höchstwahrscheinlich eine Umpriorisierung.
Zu 2 und 4: Wenn der Scope und die Rahmenbedingungen (und evtl. auch die
Ziele) noch schwammig sind, bringt die Wasserfallmethode in der Konzeptionsphase
keine optimalen Ergebnisse. Bei einem geschickten Best Guess und glücklichem
Abnahmeprozess kann dieses Verfahren allerdings einfach zu verwalten und
schnell in der Ausführung sein.
Schade. Das Special
zum Mercedes-Benz GLA
ist
Onepager: Eigentlich schon vorbei. Heroen-Werbebildsprache und verwechselbare Model-Akteure: Hoffentlich bald vorbei. James Bond Setting ohne James Bond: Überholt. Spannendes Storytelling mit künstlichen Charakteren: Offensichtlich schwierig.
Ein klassischer Film mit oder ohne Interkation wäre wahrscheinlich
das bessere Medium gewesen. Bei dem Budget und Aufwand hätte was
Aufregenderes rauskommen können. (Mein Eingeständnis, falls
der geniale Clou am Ende des Specials kommt - so weit hab' ich es
trotz dreier Versuche nicht geschafft.)
Ein Modalfenster (auch "Lightbox" oder "Overlay")
soll ja vor allem drei Eigenschaften haben:
1. modal
2. als modal zu erkennen (großflächige visuelle Inaktivierung
der umliegenden Bereiche)
3 . kurz
Wenn 3. doch mal nicht geht, dann hier einige Beispiele, wie auch viel Inhalt in Modalfenster eingebunden werden kann:
A. Pinterest
, wenn man ein Bild vergrößert
B. Bugtracking-System JIRA beim Dialog "Create new issue"
C. Trello
(hier ist nur ein Text-Element sticky, sollte aber eigentlich auch der
Schließen-Button sein)
D. Small-Easy-To-Use-jQuery-Scrollable-Modal-Plugin-portBox
, wenn man den Werbebalken nach Klick auf "Project display demo"
wegdenkt/weglöscht
Screenshots zu A und B:
Wie viele Navigationspunkte in einer Fly-Out-Navigation gleichzeitig sichtbar
sein sollten, kann kontrovers diskutiert werden. Sind es zu viele, leidet
die Übersichtlichkeit und die ausfliegende Navigation muss eigentlich
als modale Sitemap bezeichnet werden. Es sollten in keinem Falle aber
so viele Punkte sein, dass wichtige Bereiche des Flyouts (z.B. Quick-Links)
bei Notebook-Bildschirmen außerhalb des Viewports liegen. So gesehen
bei www.deutschepost.de:
Hier wäre es hilfreich, die Anzahl der Navigationspunkte aus der
zweiten Ebene einzudämmen und nur auf spezielle Anfrage eines Users
für einen ausgewählten Navigationspunkt der ersten Ebene einzublenden.
Echt?! Is ja doll! Ihr macht Sachen...
Ist die erreichbare Qualität im Projektgeschäft von der verwendeten
Methode und/oder vom betriebenen Aufwand abhängig? Hier eine sehr
subjektive Einschätzung, welche Qualität abhängig von der
Herangehensweise bei der Konzeption einer Website erreicht werden kann.
Die Definition von Qualität ist hierbei natürlich nicht klar
umrissen und kann vielleicht am ehesten mit "Erreichung der Projektziele"
gleichgesetzt werden. Die Prozentangaben sind nicht absolut zu verstehen,
sondern eher "symbolisch".
Welchen Qualität der Auftraggeber erhält, ist also vom gewählten Vorgehen und indirekt natürlich auch ein ganz klein wenig vom Budget abhängig. Die erste der oben vorgestellten Varianten (ein Experte arbeitet alleine ohne irgendwelche methodische Unterstützung) liefert vermutlich die höchste Qualität pro investiertem Euro. Allerdings eben nur ca. 70% Qualität absolut, von maximal möglichen 100%. Weitere Qualitätssteigerungen sind aufwändig und senken den Quotienten Ergebnis/Aufwand (s. Pareto-Prinzip). Unabhängig davon können sich natürlich selbst "teuer erkaufte" Qualitätssteigerungen für den Auftraggeber beim ROI rechnen.
Übrigens: Wer alles brav zusammenaddiert hat, kommt nur auf insgesamt
95%. Wie aber kommt man auf das Wunschziel von 100%? Für die restlichen
5% benötigt man einfach auch ein bisschen Glück. Ansätze
von Motivationsgenies, 120% oder mehr als Ziel-Maßstab anzusetzen,
werden hier schon aus mathematischen Gründen nicht berücksichtigt.
Ärgerlich ist, wenn du auf dem Familien-iPad günstige Bezugsquellen
für das Weihnachtsgeschenk der Liebsten recherchiert hast und diese
dann Tage später beim Ermitteln des aktuellen Fernsehprogramms auf
eben diesem iPad Fragen stellt, wie "Schatzi, komisch, warum sehe
ich hier lauter Werbung für den coolen Kopfhörer, von dem ich
dir erzählt habe, egal wo ich hin surfe?" Alternativ geht auch
"... warum sehe ich hier lauter Werbung für Edel-Tintenfüller...
Wer braucht eigentlich so was Altmodisches noch?" Peinlich wird's
dann bei "... warum sehe ich hier lauter Werbung für geschmacklose
Negligés...".
Danke Google, AdChoices & Co.!
Elements for an editorial article:
Part 1: Mobile UX / IA
Part 2: Mobile content
to be continued...
Klar, kein Mensch benutzt QR-Codes. Siehe Pictures
of people scanning QR-Codes
. Aber wofür QR-Codes hervorragend geeignet sind: Sie lassen von
weitem schon erkennen, dass weitere Informationen im Internet erhältlich
sind. Kein Designer hätte sich ein besseres, international einheitliches,
absolut eindeutiges und noch bei großem Abstand gut erkennbares
Signet für diese Funktion ausdenken können. Nur Kreuz und Halbmond
sind dann doch noch ein klein wenig prägnanter und besser gelernt.
Komplexe Informationsarchitekturen sollten immer durch unterschiedliche
Wege erschlossen werden. Navigation und Suche sind dabei die zwei wichtigsten
(siehe auch "Welche Zugangswege gibt es?"). Wenn die Anzahl
der zu navigierenden Informationseinheiten sehr groß ist, sollte
man die unterschiedlichen Herangehensweisen und Bedürfnisse ("Mind
Sets") der Nutzer berücksichtigen und nicht nur eine einzige
starre Navigation anbieten, sondern für jede relevante Nutzergruppe
eine eigene Taxonomie entwickeln. Am Beispiel eines Intranet-Shops für
Vertriebsmittel wären sinnvolle, parallel anzubietende Navigationen
beispielsweise
Je nach Anforderung des Nutzers kann dieser seine eigene Herangehensweise wählen und jedes Produkt in jeder der angebotenen Navigationen finden. Alle Informationseinheiten sind in allen der angebotenen Navigationen zu klassifizieren und können dadurch in jedem Ansatz gefunden werden. Die Navigationen selber können aber visuell nicht mehr als klassische Seitennavigation daher kommen sondern sollten im Rahmen eines Prozesses "Produktauswahl" als vom User ausgewählte Produktnavigationen kenntlich sein.
Frage: Warum braucht man eigentlich überhaupt mehrere Navigationen/Taxonomien,
wenn man doch die Suche nutzen kann? Antwort: Weil Nutzer, die beispielsweise
gar nicht genau wissen, was sie suchen oder die den genauen Namen des
gesuchten Produkts nicht kennen oder die einfach nur einen schnellen Überblick
über die Produktvielfalt gewinnen wollen, mit einer Navigation viel
schneller zum Ziel kommen können, als ihnen dies mit einer Suche
möglich wäre. Jeder Klick in der Navigation zeigt sofort Treffer,
die überflogen werden können. Man kann sich fast ohne nachzudenken
einen Überblick verschaffen und muss sich nicht in die Funktionsweise
einer unter Umständen sehr komplexen Suchlogik einarbeiten. Wer die
Suche allerdings richtig zu bedienen und zu befüllen weiß,
ist effizienter als ein Nutzer der Navigation - so jemand ist aber meist
schon als "Poweruser" zu bezeichnen und nicht typisch für
die meisten Anwendungsfälle.
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|
iOS 6 | iOS 7 | |
(Lesen statt erkennen) | ||
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|
iOS 6 | iOS 7 | |
(Wenig Kontrast zwischen Kalendarium und Content, keine Kennzeichnung der Tage mit Einträgen, keine Übersicht über die Einträge eines Tages ohne Scrollen) |
P.S.
In iOS 7.1 besserte Apple beide Probleme nach! Hey, die lesen meinen Blog!
Onepagerscrollingsiteatitsbest
Gleichesprinzipnichtganzsoabgefahren
Endlich mal wieder eine Website, die begeistert! Das neue Myspace ist
neu, stark designt, professionell konzipiert und konsequent umgesetzt
- und vor allem: mutig. Ob's was nützt gegen Big-F?
What can you do if you have some money for an online startup but little
time till launch (because you want to be the first on the market or investors
need to see something live, soon)?
Try that:
Run a sophisticated and well designed process to achieve a close to perfect
result (release 2.0) in parallel to a quick and dirty release 1.0. This
latter version is made by a small team of experts using the best-guess-method.
Because you never know if and when your release 2.0 will be launched,
you should invest some additional time and budget to analyze the performance
and optimize your release 1.0 after it is launched.
In the meantime you can do proper research und a user centric design with lean UX and some appropriate methods. This task is performed by a second team. They should stay in contact with the first team to learn what they have learned from their release. Team two should create prototypes, test and optimize them and maybe compare concurrent approaches. Prototypes can be dummies/wireframes or already pre-coded and visually designed - whatever suits your project best. Again only the most important features are focused on, so this process does not take too long. If a prototype becomes the candidate for release 2.0 a jury (e.g. the product owner) judges if this one compared to the running release 1.0 is worth being implemented. If so, release 2.0 is carried out and databases from release 1.0 are migrated (let’s hope you had that migration in mind when you implemented the backend for your quick and dirty version).
If you are ready to launch release 2.0, the new version is tested in a sneak preview with limited audience or using an A/B test against release 1.0. If you worked properly, release 2.0 will win this test and go live. From now on this solution will be continuously monitored and optimized. Less important features can be added now.
Let's call this project approach the "fast double release high quality
way" of lean startup. If you think it is pretty pricy to trash a
slim and fast website after less than one year, keep in mind that the
average time between complete relaunches for "normal" project
setups is also no more than three or four years.
Gesichtserkennung gibt es schon, berührungslose Gestenerkennung kommt
gerade und Mimikerkennung ist in der Entwicklung. Im Jahr 2014 werden
Apps über die Frontkamera der Smartphones Eyetracking durchführen,
um dem Nutzer Werbung dort zu präsentieren, wo er hinschaut. 2015
wird dann zusätzlich die Mimik des Benutzers interpretiert und je
nach dessen Reaktion eine angepasste Werbebotschaft ausgespielt. Ist der
Nutzer interessiert, gibt es mehr zum Thema, ist er genervt, wird etwas
anderes probiert oder sich sogar charmant entschuldigt und so ein Dialog
eingeleitet. Anfang 2016 wird die Funktion dann fest in iOS eingebaut
und als API allen App-Entwicklern zur Verfügung gestellt. Ende 2016
folgt Google. Android TV-Geräte mit Kamera können das dann nämlich
auch.
Und im Jahr 2017? Da wird der große Hype ein kleiner selbstklebender
undurchsichtiger Streifen Plastik sein, den man über die Front-Kameras
(es sind zwei!) kleben kann, um sich vor den Analysen der Werbeindustrie
zu schützen. Die Streifen gibt es kostenlos, allerdings gebrandet
von allen wichtigen Markenunternehmen. Deswegen wird von nun an die Lageerkennung
des Smartphones genutzt, um die Reaktionen des Nutzers auf Werbung zu
interpretieren. Der Hautwiderstand sowie der Anpressdruck beim Halten
liefern auch interessante Informationen über die Emotionen des Users.
Werbeverweigerer müssen auf Kettenhandschuhe umsteigen. Allerdings
nur so lange, bis die Frontkameras an zentrale Stellen hinter das Display
wandern. Niemand möchte sich die dann noch zukleben.
Wenn die Wasserfall-Methode zum Einsatz kommen muss, ist der normale Projektablauf
für die Konzeption: Exposé -> Grobkonzept -> Feinkonzept.
Der Detaillierungsgrad nimmt zu, jede Stufe dient als Schätzgrundlage
für das Angebot der nachfolgenden Stufe. Dennoch ist der Übergang
vom Grobkonzept zum Feinkonzept nicht einfach, wenn das Grobkonzept zwar
alle Funktionsbereiche nennt, aber die Ausgestaltung (Designanspruch,
Look & Feel, Frontend-Technologien, Vorbild-Produkte) nicht genannt
werden. Ein "personalisierter Bereich" kann z.B. aus wenigen
Seiten und Funktionen bestehen - wenn man alle notwendigen Prozesse, Seiten
und Templates zählt und die Ansprüche an Usability und "State
of the Art"-Verhalten hoch sind, können dennoch hohe Spezifikationsaufwände
und eine große Anzahl Use Cases und Templates entstehen - von den
Aufwänden bei der späteren Umsetzung ganz abgesehen. Das Dokument
"Grobkonzept" kann zwar durchaus nur aus wenigen grob beschriebenen
Einheiten und Absichten bestehen, für die Abschätzung eines
Angebots benötigt man aber die Aufstellung eines kompletten Mengengerüsts
(Seiten, Templates, Prozesse etc.) und eine Beschreibung des Look &
Feels, will man keine bösen Überraschungen (grob falsche Schätzungen)
erleben.
Eine sehr viel einfachere Methode für die Angebotserstellung ist das Schätzen anhand eines Vergleichsprojekts aus der Vergangenheit. Falls ein solches zur Verfügung steht, kann es auch dem Kunden als anschauliches Beispiel eines ungefähren Funktionsumfanges bei bestimmtem Budget zur Verfügung gestellt werden. So kann man sich, zumindest theoretisch, die Erstellung detaillierter Schätzinformationen ersparen.
Sinnigerweise vergleicht man bei den Altprojekten, die eine ähnliche Komplexität hatten, auch KVA mit ursprünglicher Schätzung (die kann ja anders gewesen sein, als was wirklich angeboten wurde) und mit tatsächlich entstandenem Aufwand, um zu einer Aussage für ein neues Angebot zu kommen. Die detaillierte Erstellung von Mengengerüsten entfällt und weniger Kollegen aus den verschiedenen Fachgebieten müssen um eine genaue Abschätzung gebeten werden. Diese Methode ist natürlich ungenau, aber auch nicht ungenauer als die klassische Aufwandsschätzung. Für bestimmte Rahmenbedingungen kann man "Faktoren" einführen, um Altprojekte auf das neu zu erstellende Angebot anpassen zu können. Einige Beispiele für solche Faktoren:
Wenn man bei den Altprojekten Schätzung, KVA und tatsächlichen Aufwand für die unterschiedlichen Fachbereiche getrennt dokumentiert, kann man leichter Ableitungen treffen, wenn für ein neues Angebot nicht alle Bereiche gefordert sind.
Wenn möglich, sollte man im Angebot sowieso besser eine Spanne nennen
für eine kleine, mittlere und große Lösung und diese inhaltlich
und funktional jeweils grob umreißen. So kann der Kunde entscheiden,
welche Bausteine er haben oder sich leisten will. Noch günstiger
ist natürlich ein Time&Material-Vertrag (Dienstleistungsvertrag)
mit sehr kurzer Kündigungsfrist, Milestones und Zwischenlieferungen,
damit kein Festpreisangebot abgegeben werden muss. Der Kunde kann den
Fortschritt kontrollieren und jederzeit die Reißleine ziehen, der
Auftragnehmer trägt bei Sonderwünschen oder nicht vorhersehbaren
Problemen bzw. Moving Targets nicht das Risiko. Das ist ja ungefähr
der Grund, warum Dienstleister immer mehr agiles Projektvorgehen verkaufen,
weil sie dann kein Werk schuldig sind - die Vorteile der agilen Vorgehensweise
aus qualitativ-fachlicher Sicht kommen dann nur noch "on top".
Akkordeon-Boxen sollten nicht verwendet werden, wenn die aufklappenden
Bereiche 90% des verfügbaren sichtbaren Bereiches oder mehr ausmachen.
Sonst geht leicht die optische Orientierung über den Zustand des
Mechanismus verloren. Akkordeon-Boxen mit mehreren Ebenen sind schwer
zu verstehen und zu bedienen und sollten deshalb nur verwendet werden,
wenn die zweite Ebene sehr wenige Inhalte trägt und optisch deutlich
von der ersten Ebene abgesetzt werden kann.
P.S.
Am 05.05.2015 bemerkt: Dies ist der einhundertste Post. Glückwunsch
nachträglich lieber Blog!
Ein lang bestehendes, eher nebensächliches und weniger oft genutztes
Feature einer Website wird abgeschaltet. 30 wütende Nutzer beschweren
sich. Mails mit diversen Kraftausdrücken machen die Runde im Unternehmen.
Die Wiederherstellung des Features wird geprüft, um die Wogen zu
glätten und den vermeintlichen PR-Gau zu verhindern. Woher weiß
man aber, ob die 30 Nutzermeinungen überhaupt repräsentativ
sind? Stellen sie die Spitze des Eisbergs dar oder hat man es mit besonders
militanten aber exotischen Einzelmeinungen zu tun? Fühlen sich die
meisten Nutzer beeinträchtigt, sind aber zu faul, sich zu beschweren
oder haben die 30 Beschwerdeführer einen sehr seltenen Anwendungsfall
für die Website, den die meisten anderen Nutzer nicht haben und sind
zudem mit besonders dominanten Troll-Genen ausgestattet?
Die Abwägung ist nicht leicht, eine Datenbasis schafft Entscheidungssicherheit.
Auf einzelne Meinungen braucht man nicht unmittelbar zu reagieren, aber
man sollte "die Antennen auf Empfang stellen" und, wenn möglich,
eine repräsentative Gruppe von Nutzern befragen, wie sie mit den
Änderungen zurecht kommen. Außerdem können die sich beschwerenden
Nutzer direkt nach ihrem Nutzungsverhalten interviewt werden, um so Einzelmeinungen
zu erkennen. Es bringt wenig zu fragen, ob ein bestimmtes Feature gewünscht
wird, denn wünschen kann man sich vieles und wünschen schadet
ja nicht: Lieber ein Feature mehr wünschen als eines zu wenig. Ob
es wirklich benutzt werden wird kann so nicht ermittelt werden.
Nur der etsre und ltetze Bhutscbas eniens Wrtoes msesün an der rhctiegin
Seltle sien, um das Wrot lseen zu knöenn. Üegbezurt? Na ja,
bei lnaegn Wröertn und onhe Knxtoet wrid es dcoh sciewrhig.
"Mobile first" und "responsive only" sind zwei aktuelle
Schlagworte. Der "im Trend"-Faktor sollte aber nicht dazu verleiten,
den Desktop-Kanal zu vernachlässigen (wenn Desktop als "Zielgruppe"
für ein Projekt relevant ist). Am Beispiel der responsiven Seite
von starbucks.de sieht man, dass die mobile Seite ihren Zweck gut erfüllt,
die Desktop-Version aber eher lahm daherkommt. Hier vermisst man Emotionen
und angemessene visuelles Gestaltung des zur Verfügung stehenden
Platzes, wie es für ein Produkt nötig wäre, das vom Fan-Faktor
lebt.
![]() |
![]() |
Mobile | Desktop |
Der komplette Content einer Website soll der Theorie zufolge auch mobil verfügbar sein. Wenn das Budget vorhanden ist, sicher kein Nachteil. Selbst wenn man feststellen sollte, dass auf mobilen Geräten noch weniger in die untersten Ebenen eines Webangebots navigiert wird, als dies in Desktop-Browsern der Fall ist (weil der Vorgang des Navigierens mobil meist weniger Spaß macht). Ist das Budget aber nicht verfügbar, sollte, anstatt den Content solidarisch auch für Desktop zu beschneiden, nur das für den mobilen Nutzungskontext Wichtigste für Smartphones optimiert werden und alles weitere von der mobilen Seite über die Suche oder die Navigation zur Desktop-Seite verlinken. Dann gibt es zwar einen Bruch in der Darstellung, dieser ist aber verschmerzbar und den wenigen Nutzern, die sich dorthin verirren, auch erklärbar.
Interessante Strategien, um zu einer mobilen (responsive) Website zu kommen
Umsetzungsstrategien
für Cross-Platform Projekte (eher technisch)
Wenn man eine Mail an Google schickt (s. Impressum-Screenshot oben), bekommt man prompt folgende Antwort:
Dass man per Formular eine Anfrage abschicken könnte, stimmt übrigens nicht ganz - Adsense darf man nur etwas fragen, wenn man bereits einen Adsense-Account mit entsprechendem "Zum Fragen berechtigt"-Status hat...
P.S.
Das
Landgericht Berlin hielt es dann 2014 doch eher für unverschämt
.
"Einheitlichkeit" (auch "Konsistenz", "Stringenz"
oder "Durchgängigkeit") ist als Prinzip sehr geeignet,
um eine gute Usability bei einer Benutzeroberfläche zu erreichen.
Manchmal sind allerdings Abweichungen von der Regel in einzelnen Situationen
besser, um optimale Verständlichkeit zu erzeugen. Abweichende Prägnanz
kann dann auch in Bezug auf Usability dem durch Einheitlichkeit bereits
(vermeintlich) Gelerntem überlegen sein. Voneinander abweichende
Vorgänge und unterschiedlich angewendete Prinzipien können eben
auch gut "funktionieren". Das hängt wohl vom Zusammenhang
im Einzelfall ab.
Wer damit ein Problem hat, kann die Ausnahme ja notfalls auch zu einem Teil der Regel erklären ;)
Leider wird es dadurch aber schwieriger, theoretisch zu argumentieren bzw. vorherzusehen, ob gute Usability erreicht werden wird. Denn ein stringentes Vorgehen roch ja immer nach bestmöglicher Usability. Da bleibt wohl nur, noch mehr mit Prototypen zu arbeiten, um zu testen. Oder noch mehr Intuition zu entwickeln...
Update und Zusammenfassung 2020 wg. akuter Aktualität:
User Experience hat viel weniger mit Logik oder Konsistenz zu tun als
man meinen könnte. Sie ist viel eher eine Feelgood-"Wissenschaft".
Hatte ich das schon vor acht Jahren erkannt? Nicht schlecht!
Zwei Buttons. Welche Lösung ist besser?
Ja, klar: Burger sind ungesund, es gäbe noch die Möglichkeiten
C), D) und E) und "es kommt darauf an". Trotzdem, so wie es
abgebildet ist: Welche Lösung ist besser?
Und wieder eine kurze Definition zur praktischen Abgrenzung von gängigen
Begriffen aus dem e-Commerce.
Targeting:
Im Online Marketing das zielgerichtete Ausspielen von Online-Werbung an
anonyme User, deren persönliches Profil implizit durch Analyse des
Surf-Verhaltes und des digitalen Fingerabdrucks (IP-Adresse, History,
Browser-Infos etc.) abgeschätzt wird.
Kann ebenso auf einzelnen Portalen verwendet werden, um geeigneten Teaser-Content,
Cross-Selling-Content oder Produktempfehlungen an Besucher auszuspielen.
Personalisierung:
Content oder Teaser werden aufgrund von expliziten Angaben eines Nutzers
in seinem Profil oder aus der Analyse seiner Kaufhistorie zielgerichtet
ausgespielt.
Customizing:
Der Nutzer richtet sich selber bestimmte Seiten und Funktionen nach seinen
Wünschen und unter seiner Kontrolle ein. Wird aber manchmal auch
als "Personalisierung" bezeichnet; vor allem, wenn es um Güter
der realen Welt geht.
Bei Empfehlungs-Mechaniken ("Ihnen könnte auch dies oder jenes
gefallen") überschneiden sich die Bereiche Personalisierung
und Targeting, je nachdem, welche Daten genutzt werden.
Weil immer wieder benötigt, hier eine praktische Kurzdefinition für
Usability-Aspekte in Web-Projekten:
Und hier die theoretischen Ansätze:
Usability eines Produktes ist das Ausmaß, in dem es von einem bestimmten Benutzer verwendet werden kann, um bestimmte Ziele in einem bestimmten Kontext effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.
Zu erfüllen:
Aspects:
Als Auftragnehmer bei Internet-Projekten versucht man, das optimale Ergebnis
(100%) in der vorgegebenen Zeit zu erbringen (erstaunlicherweise gibt
es jedoch manchmal gar keine Zeitvorgabe - aber das ist ein anderes Thema).
Für Auftraggeber von Internetprojekten empfiehlt sich hingegen nicht unbedingt, ein 100%-Ergebnis anzustreben. Nach der Pareto-Theorie brauchen die letzten 20% Ergebnis unverhältnismäßig viel Zeit (z.B. 80%). Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer eines Internetprojektes von vielleicht vier Jahren ist man viel effektiver, wenn man sich mit einem 80%-Ergebnis (vor allem bzgl. Quantität) zufrieden gibt und die gesparten 80% Zeit und Energie in weitere Projekte investiert. So kann man schnell auf Anforderungen des Marktes reagieren und Erfahrungen mit unterschiedlichen Ansätzen sammeln, von denen nur diejenigen in einem zweiten Schritt weiter optimiert werden, die sich als erfolgreich erwiesen haben. Die hohe Kunst bei dieser Strategie ist es, die richtigen 80% zu identifizieren, denn Aufmerksamkeit hat ein neues Produkt oft nur ein einziges Mal und dann muss die Idee und die Umsetzung begeistern, um maximales Echo zu erzeugen. Beim Dachdecken oder wenn man in einer gängigen Sportart Weltmeister werden will, nützt ein 80%-Ergebnis allerdings wenig. Sollte man sich für sein Online-Business ebenfalls sicher sein, dass 80% nicht den gewünschten Effekt bzw. Erfolg bringen können, muss man von vornherein doch eine höhere Rate anstreben.
(Ein anderer Name für dieses Vorgehen ist "MVP": "Minimum
Viable Product". Mit den wichtigsten Kernfeatures möglichst
schnell an den Markt gehen, um den Wettbewerb voraus zu sein und das Produkt
in Iterationen durch geeignetes Feedback evolutionär optimieren.
"Viable" bedeutet aber auch hier nicht bloß "funktionierend",
sondern "lebensfähig" - d.h., das Produkt muss mit seinem
Eindruck am Markt sofort überlebensfähig sein, ohne sich selbst
durch Nichterfüllung von Erwartungen und damit verbundenen Enttäuschungen
selber alle Chancen für die Zukunft zu nehmen.)
Agile product development for new media should have two phases:
Phase One: Agile conception leads to a prototype. This could be achieved by applying methods like User Centered Design. Ideally IT is part of the process and the prototype is not a clickable wireframe dummy but uses as much "real" design, technology and Look&Feel as possible. Maybe it looks and behaves already like version 0.95 or a Minimum Viable Product.
Phase Two: Agile IT development leads to the final shippable product. Conception is part of that process by adjusting and defining the design of Phase One more precisely. It delivers solutions for edge cases and exceptions which haven't been in the focus so far. In Phase Two IT department is able to choose the right software framework and project architecture because requirements for functionality and performance are already known, can easily be predicted or simulated.
Something in that direction: Will
UX and Agile work in a digital agency?
Der Faktor mit der höchsten Effizienz in dieser Frage dürfte
- wer hätte es gedacht - die Motivation des Teams sein. Ein gut motiviertes
Team kann im Vergleich zu einem schlecht motivierten bestimmt 30% Kosten
einsparen (leider liegen zum genauen Einsparpotenzial keine wissenschaftlich
gesicherten Erkenntnisse vor). Motivierte Mitarbeiter arbeiten konzentrierter,
kreativer, und auch "mehr" (zumindest werden Überstunden
wohl eher akzeptiert). Sie denken mit und helfen frühzeitig Probleme
zu identifizieren und zu lösen.
Also jetzt anfangen mit: Pizza kaufen, loben, Danke sagen, wertschätzen, offen kommunizieren, Karrieren entwickeln, zuhören, ernst nehmen, integer sein und was sonst noch alles zur Steigerung der Motivation des Teams beiträgt.
"Gutes Design ist dann erreicht, wenn man nichts mehr entfernen kann"
sagt Clemens Lutsch von Microsoft in der Weave 03.12 über Metro für
Windows 8. Das neue Design beruft sich auf die Formenklarheit und das
Prinzip von "Form follows function" der Bauhaus- und Funktionalismus-Tradition.
Aber auch das wird für die GUI-Gestaltung nur eine temporäre
Mode sein. Metro ist zwar schön und klar, doch auch recht nüchtern
und eher emotionslos - wohl eine logische Konsequenz , wenn man nichts
mehr weglassen kann. Aber keine guten Voraussetzung, um breite Massen
für längere Zeit zu begeistern. Und die Massen waren bisher
immer erklärte Zielgruppe für Microsoft.
Auf alle Fälle tut es den Redmondern gut, die Design-Diskussion
einmal anzuführen, anstatt ihr immer nur hinter zu hecheln und jetzt
Apple wegen seines "verspielten" Designs als rückständig
bezeichnen zu können. Wobei man "Icons und Bildchen" an
sich nicht gerade als übertrieben verspielt bezeichnen kann, nur
weil die typografischen Piktogramme von Metro schlichter sind. Die ornamentalen
Zeiten im Webdesign werden trotzdem in der einen oder anderen Form wiederkommen.
Und das ist dann vielleicht auch gut so. Die gestalterisch sachlichen
Ideen des Bauhauses waren zu ihrer Zeit bahnbrechend im Vergleich zur
vorher üblichen optisch verspielten Gründerzeit- und Historismus-Romantik.
Leider wurde später durch Übertreibung, Weglassung der Details
und massenhafte Wiederholung aus dem eigentlich ansprechenden und erfrischenden
Funktionalismus so etwas Negatives und Belastetes wie die Wohnsiedlungs-
und Schuhkarton-Architektur der Trabentenstädte und Banlieues. Purismus
und Einheitlichkeit funktionieren wahrscheinlich als elitäre Statussymbole
hervorragend, als Prinzipien der Massenbeglückung sind sie aber weit
weniger geeignet.
Jetzt weiß ich endlich, wie das Feinkonzept-Modell Nr. 2 aus dem
August-Post letzten Jahres offiziell heißt: "Lean UX".
(Siehe Kennen
Sie alle Vertreter der Gattung "Feinkonzept"? (2011) bzw.
Warum zurückfüttern? (schon
2008!))
Gut, dass es einen Fachbegriff dafür gibt, sonst hätte ich es weiter für mich "Scrum UX" nennen müssen, da ich die meist amerikanischen Artikel zum Thema damals noch gar nicht gelesen hatte. Deutsche Artikel scheinen erst gegen Ende 2011 in nennenswerter Zahl erschienen zu sein.
Hier interessante Links zum Thema:
The
10 Principles of Lean User Experience
Lean
UX: Getting Out Of The Deliverables Business
Lean
UX Is Dead. Long Live Lean UX
(mit einigen Kritikpunkte an Lean UX)
Linksammlung
Lean UX
Ein Problem teilt Lean UX mit allen Prototypen und Mock-Ups: Wenn diese für Business-Entscheidungen genutzt werden, dann müssen sie sehr realitätsnah sein, da die Abstraktionsfähigkeit von Probanden, Kunden aber auch UX-Designern unbekannt bzw. zumindest extrem unterschiedlich ist. Ein skizzenhafter Prototyp mit schlechtem Look&Feel kann zur unbegründeten Ablehnung des darin integrierten UX-Prinzips führen. Wenn nicht mit optimal gestalteten Prototypen gearbeitet werden kann, müssten alle untersuchten Prototypen zumindest gleich "schlecht" designt sein, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Eine große Herausforderung.
P.S.
Oder wie Rolf Schulte Strathaus von eparo in der Weave 03.12 sagt:
"Möglichst detaillierter Prototyp: [...] Arbeiten Sie Details
und Interaktionen möglichst genau aus, am besten schon mit dem geplanten
Design!"
David Travis:
“User experience researchers can get away with small samples
because they are looking for behavioural insights, not opinions.”
(Aus Johnnyholland: How
to tell managers they’re wrong about UX research and still get hired
)
Der Erfolg eines Angebots gründet sich also auf der Untersuchung des Verhaltens, der Meinung und unbewusster Entscheidungsfaktoren der Nutzer.
P.S.
Auch hier wieder Rolf Schulte Strathaus von eparo in der Weave
03.12:
"Nicht was sie [die Probanden] sagen, ist interessant, sondern, was
sie tun oder nicht tun."
Antwort: Positiv Denken! Die Usability wird schon besser, wenn man ganz
fest dran glaubt!
Also bei der Benutzung als Mantra wiederholen: "Ich werde erfolgreich
sein, ich werde erfolgreich sein, ich werde..."
Gesehen in Berlin, ÖPNV (nicht bei der S-Bahn!!!
Da hieße es
"Die Bedienung der Automaten ist leicht aber unnötig.
Die S-Bahn kommt intuitiv.
Sie werden an Ihrem Ziel ankommen. Ganz bestimmt. Irgendwann.")
Wie deutet man am Anfang einer Textzeile eine vertikale Akkordeon-Box
Mechanik oder ein Flyout-Menü im eingeklappten Zustand an?
Oft wird hierfür ein ">" verwendet. Da dieses Zeichen
aber auch für Buttons oder Textlinks häufig benutzt wird, ist
es für diesen speziellen Zweck eher ungeeignet. Außerdem entspricht
es intuitiv nicht der vertikalen Bewegungsrichtung der auszulösenden
Mechanik. Die bessere Lösung ist ein „+“, das im aufgeklappten
Zustand zu einem "-" wird oder ein "v", das im aufgeklappten
Zustand zu einem "^" wird.
Viele Formulare melden Fehler durch das Einfärben der nicht erfolgreich
validierten Formularfelder und daneben stehende Erklärungstexte.
Das ist schon mal gut. Was oft fehlt ist aber ein deutliches initiales
Signal über Erfolg oder eben Misserfolg der gerade durchgeführten
Aktion. Die Gründe für die Probleme im Detail zu benennen ist
erst einmal zweitrangig. Geeignet für dieses visuelle Prozess-Feedback
sind klassischerweise z.B. große Ausrufezeichen-Visuals und die
inzwischen eher verpönten, weil als zu allgemein verschmähten
Meldungen "Ein Fehler ist aufgetreten!" oder "Vorgang abgebrochen!".
Sieht der User die Fehlermeldung eines Formulars zum allerersten Mal,
muss er diese als solche schon intuitiv erkennen können.
Erkenntnisse von der MobX-Konferenz:
Wahrscheinlich stimmt ja alles.
P.S.
Eine andere Klassifikation ähnlichem Ergebnis:
"Mehrwerte", die motivieren, einen Online-Services wiederholt zu nutzen, sind
Die
10 wichtigsten Usability-Regeln im E-Commerce
Mein momentaner Favorit für eine ideale Empfehlungsleiste ist hier
zu sehen: http://maketecheasier.com/differences-facebook-share-and-like/2010/09/03
One-Click-Actions für Facebook-Like, Google+, Twitter und E-Mail-Send.
Reddit kann man in Deutschland weglassen. Der Rest der Social Media Community
ist im Share-Button vereint, der einen Layer öffnet. Alle mit Counter.
Mal sehen, ob das in einem Jahr noch Bestand hat.
Update:
Verbesserungen/Änderungen die inzwischen eingeführt wurden:
Facebook-Share ersetzt Facebook-Like, Stumble Upon ersetzt Reddit (nach
wie vor nur für USA interessant), "Share it" öffnet
jetzt einen Modallayer mit Textfeld, in das man sofort seine Mitteilung
schreiben kann. Dafür muss man sich den spezifischen Dienst aber
aus einer ziemlich langen Liste von Icons anschließend raussuchen.
Auch eine gute Idee muss ansprechend präsentiert werden, damit sie
nicht "untergeht". Realitätsnahe Gestaltung hilft die Idee
ohne viel Abstraktionsaufwand zu verstehen. Notwendige aber komplizierte
oder erklärungsintensive Details läßt man besser erst
mal weg, will man nicht riskieren, dass die Diskussion nur um die Machbarkeit
dieser Details kreist. Für Einzelheiten ist dann in der Feinkonzeptionsphase
noch genügend Zeit. Zusätzlich hilft die visuelle Ausweitung
der Idee auf andere Gebiete, um ihre innere Stärke im Auge des Betrachters
zu erhöhen. Das Drumherum einer "Idee auf der Kaffeetasse",
"Idee als T-Shirt", "Idee als Bus-Reklame", "Idee
als Banner" und "Idee als iPhone-App" erwecken die Idee
zu größerem Leben - selbst wenn das Budget dafür gar nicht
da sein sollte.
All das macht eine Präsentation dann natürlich auch einigermaßen aufwändig.
P.S.
Und manchmal darf man nicht präsentieren, was gebrieft wurde
- wenn das Briefing nicht zum Problem passt, lohnt es sich, etwas besser
Passendes zu entwickeln.
P.P.S.
Neben plakativen Visuals zur Idee selber wirken auch beeindruckende
Bilder zum Entwicklungsprozess des Projekts oder zum Kundenunternehmen
aufwertend für die Idee (Metaphern sind hier immer gern gesehen):
Ihre Flagge auf dem Mt. Everest, Kundenhaut mit Markenlogo-Tattoo, Ihr
Produkt auf Platz 1 bei Amazon, Ihr Name auf dem Walk of Fame in Hollywood,
Ihr Produkt an der Time Square LED-Wand, Ihr Claim auf Tassen, T-Shirts
und Regenschirmen, das Kreativteam beim Arbeiten, Post-It-Berge vom Brainstorming,
vollgesteckte Pinnwände, lange Listen mit Ideen, Berge von Skizzen,
überquellende Aschenbecher, der Meetingraum "nach der Schlacht".
Bei Air Berlin wurde der Check-In Prozess im Web wieder und wieder optimiert,
bis er nun wirklich gelungen ist. Besonders die Auswahl der Versandart
für die Bordkarte ist wirklich geglückt: Übersichtliche
Reiter erlauben den Wechsel zwischen den Optionen und gute Erklärungen
der Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten erleichtern die
Entscheidung.
Kleine Verbesserungsmöglichkeiten gibt es dennoch:
Aber sonst: Absolut top!
Das Medium Internet (hier in seinem Spezialfall "Desktop, nicht mobile"!)
ist im Gegensatz zum Print ein Medium der multiplen Zugangswege und Nutzungen.
Ein Buch oder eine Zeitschrift liest man klassischerweise von vorne nach hinten. Man kann auch das Inhaltsverzeichnis bemühen und selektiv oder quer lesen. Das war's auch schon oder besser: so weit so gut. Sicher ist: Alle Leser kriegen den gleichen Content zu sehen.
In eine Website kann man auf folgende Arten einsteigen und sich fortbewegen:
Die Gewohnheiten der Nutzer sich Orientierung zu verschaffen, sind vielfältig. Deshalb ist keiner der genannten Zugangswege der alleinig Glücklichmachende. Möglichst viele davon sollten angeboten werden - endlich ist weniger mal nicht mehr. (Interessant: Die Suche wird während der Projektrealisierung fast immer erstaunlich stiefmütterlich behandelt. Obwohl viele Nutzer gerne über die Suche einsteigen, wird nur deren Standardfunktionalität implementiert - hier liegt echtes Verbesserungspotenzial!)
Der auf einer Website gezeigte Content kann zusätzlich, im Gegensatz zum Print, für jeden User ganz unterschiedlich sein. Er kann zum Beispiel zufällig ausgewählt, durch Targeting selektiert, personalisiert oder durch Bildschirmauflösung, Download-Speed und Deviceinformationen gefiltert werden.
Ist man erst einmal auf Seitenebene, bietet das Internet weitere dem Print überlegene Strukturierungsmöglichkeiten: Es können problemlos weiterführende oder ergänzende Links oder Querverweise präsentiert werden und in den meisten Fällen hat man auf jeder Seite die Navigation "zur Hand", um sich fortzubewegen. Modallayer und Flyouts zeigen auf Wunsch Detailinformationen, ohne dass man sich von vom eigentlichen Content weg bewegt und strukturieren die Inhalte optisch. Aus Gründen der Informationsarchitektur ist dabei eine nicht-mitscrollende Navigation bei großen Bildschirmen eigentlich zu bevorzugen, damit der User immer über den Status seines Kontexts informiert ist. Leider sprechen die Nutzergewohnheiten, die Einfluss auf die aktuellen Usability-Einschätzungen haben, momentan aber eher für komplett scrollende Seiten - eine verbleibende Ähnlichkeit zum Print. Hoffentlich ändert sich das zukünftig. Immerhin sind Modallayer, die früher verpönt waren, jetzt glücklicherweise auch State-of-the-Art.
Weitere Navigationshilfen:
"Fun is the New Usable
As a user experience designer, I thought my job was to make things not suck. Until recently. As technology has evolved, human behavior has evolved along with it. Since behavior is the basis of user experience design, my job has evolved as well. Now, my job is to make things people love. At the 2009 IA Summit, Karl Fast articulated the value proposition of user experience design with sparkling clarity. “Engineers make things,” he said, “we make people love them.” And then he held up an iPhone as an example.
This is a crucial change, the importance of which cannot be overstated."
Fred Beecher in "The
iPhone is not easy to use: a new direction for UX Design" - Johnny
Holland Magazine
Die Zielgrößen eines Projekts sind angeblich nur folgende drei:
Timeline, Qualität, Kosten. Wurde da nicht etwas vergessen? Die Zufriedenheit
des Auftraggebers kann nämlich auch unabhängig von diesen drei
Größen sein. Für den Auftraggeber wichtig und die mögliche
Beauftragung eines Folgeprojekts nicht unwichtig sind auch Spaß
bei der Umsetzung, Sympathie und Vertrauen zu den Ansprechpartnern, Erreichen
der internen Ziele oder persönlichen Wünsche bzw. Verwirklichung
eigener Vorstellungen und Werte. Im Projektgeschäft stellt das eine
vierte Zielgröße für den Auftragnehmer dar, die sich nicht
im Begriff "Qualität" unterbringen lässt, weil dieser
nur die möglichst objektive Qualität des eigentlichen Projektgegenstandes
nach gültigem Expertenwissen umfasst.
Feinkonzept ist nicht gleich Feinkonzept. In der freien Wildbahn unterscheidet
man grob nach drei Arten:
1. "Keine Experimente", bzw. "günstig und
schnell"
Dieses Feinkonzept bietet eine Übersicht über die Funktionen
und wird mit Wireframes in Powerpoint, Visio, Omnigraffle, Axure oder
gar Word erstellt. Detaillierungsgrad eher mittel, da später bei
der Realisierung des Produkts dann doch noch etliche Fragen auftauchen.
Der Wasserfall-Klassiker.
2. "Optimales und hochwertiges Ergebnis"
Konzepter arbeitet im Team z.B. mit Designer und IT zusammen und entwirft
über mehrere Runden einen Prototypen, der dann weiter verfeinert
wird, u.U. auch mit Hilfe von Usability-Tests. Zum Schluss entspricht
der Prototyp fast der fertigen Applikation und im günstigsten Falle
können etliche Teile davon auch direkt übernommen werden. Hier
entsteht oft kein schriftliches Feinkonzept, denn man hat ja den Prototypen,
der sich zum Produkt entwickelt.
3. "Abnahmedokument / Spezifikation"
Für die Abnahme durch den Kunden bevor der nächste Schritt beauftragt
werden kann oder für die Weitergabe an Drittanbieter wird eine detaillierte
Spezifikation gebraucht. Der Detaillierungsgrad ist aus Gründen der
rechtlichen Absicherung hoch, verwendet werden meist viel Word und Excel
aber auch Wireframe-Tools kommen zum Einsatz. Trotz des hohen Detaillierungsgrades
bleiben etliche Fragen offen, da alles nur vor dem geistigen Auge des
Konzepters durchgespielt wurde und viele vermeintliche Selbstverständlichkeiten
gar nicht beschrieben werden.
Zum gleichen Thema siehe auch: Was
kostet ein Feinkonzept?
P.S.
Nachträgliche Erkenntnis zur Benennung von Ansatz Nr. 2
siehe "Kommt Lean UX?"
Sascha Lobo kommt zwar manchmal etwas selbstverliebt rüber - das
hier hat er aber wieder richtig erkannt und schön geschrieben:
Wer nicht meiner Meinung ist, muss dumm sein
Nachdem das automatische Abrufen der Mails bei GMX per Apple Mail-App
wiederholt die bereits lokal gelöschten Mails noch einmal geladen
hat, musste ich zu manuellem Abholen übergehen (Anm.: POP-Account,
iOS 4.3.3). Wählt man in den Einstellungen "Mail vom Server
löschen, wenn sie aus dem lokalen Posteingang entfernt werden",
dann werden sie aber trotzdem NICHT sofort automatisch vom Server entfernt,
wenn man sie lokal löscht. Man muss erst noch 2x "Aktualisieren"
- und zwar kurz hintereinander! Erst dann sind sie wirklich vom Server
getilgt.
Muss man erst mal drauf kommen. Aber den Rest hat Apple ja ganz ordentlich
gemacht...
Eigentlich kann man als Auftraggeber, Betreiber oder fachlich Verantwortlicher
eines Internet-Projektes sogar noch mehr Fehler begehen, als sie diese
Auswahl einiger schöner "All Time Classics" auflistet:
33 "DOs & DON'Ts" bei der Planung und Realisierung von Internet-Projekten
Hier ein Beispiel vom Tradoria-Versand:
Das Mahnen, es ist eine schwere Kunst,
Sie werden’s oft am eigenen Leib verspüren!
Man will das Geld, doch will man auch die Gunst
des werten Kunden nicht verlieren.
Allein der Stand der Kasse zwingt uns doch,
ein kurz’ Gesuch bei Ihnen einzureichen:
Sie möchten uns, wenn möglich heute noch,
die unten aufgeführte Schuld begleichen.
Man mag die Reime mögen oder auch nicht (immerhin Kreuzreim, nicht
nur Paarreim!) - natürlich hab' ich sofort und gerne die vergessene
Rechnung bezahlt. Der gute Serviceeindruck wurde durch eine Zahlungseingangsbestätigungsmail
schon am nächsten Tag untermauert.
Die Bahn bekommt sicherlich viele Usability-Verbesserungsvorschläge.
Hier ist ein weiterer.
Die Sitze im ICE (zumindest im alten ICE-1) sind in Blöcken nummeriert.
Das System lässt sich kaum beschreiben, hat aber sicherlich einen
tollen Namen und eine mathematische Begründung. Rechts: Platz 11
ist in der ersten Reihe am Fenster, Platz 13 daneben am Gang. Platz 12
ist in der zweiten Reihe am Fenster, Platz 14 am Gang. Links (hier immerhin
das selbe System): Platz 15 erste Reihe am Fenster, Platz 17 daneben am
Gang, Platz 16 zweite Reihe am Fenster, Platz 18 am Gang.
Wenn man die rechte Seite entlangläuft ergibt sich folgende an den
Plätzen angeschriebene Nummernreihenfolge: 13, 11, 14, 12, 23, 21,
24, 22 u.s.w. Der gefühlte Rhythmus: Vor, zurück, Sprung, eins
auslassen, vor, zurück, Sprung u.s.w. Man erkennt, es sind tatsächlich
8er-Blöcke durchnummeriert, denn die erste Ziffer benennt den Bock,
die zweite den Platz. Es gibt keine Sitzplätze, die auf 9 oder 0
enden. Schöne Idee, leider gar nicht intuitiv.
Die Blicke der sitzplatznummernscannenden Reisenden jedenfalls sind göttlich, die versuchen, ihren Platz zu finden, dabei immer zum falschen Moment mit dem Blick die Seite wechseln, ihre Reihe verpassen und dann wieder zurück müssen.
Als nettes Feature kommt hinzu, dass die Zählung der Platznummern nicht bei 1 beginnt, sondern eben bei 11. Die oben beschriebene Blockaufteilung führt dazu, dass sich der Sitzplatz mit der hohen Nummer 17 in der er allerersten Reihe befindet! Jeder unbedarfte Fahrgast, der diesen Sitz reserviert hat, wird erst einmal in den Wagen stürzen und drei bis vier Reihen weitergehen, bevor er anfängt, sich die Nummern der Sitzplätze anzusehen. Er geht natürlich davon aus, sein Sitz kommt frühestens ab der vierten Reihe. Dann stellt er allerdings schnell fest, dass etwas nicht stimmt. Unsicher sieht er weiter nach oben (möglichst unauffällig, damit niemand merkt, dass er zu blöd ist, seine Nummer zu finden) und läuft langsam weiter vorwärts - gedrängt von der nachfolgenden Masse an ungeduldigen aber ebenso orientierungslosen Mitreisenden. Zunächst glaubt er, er befände sich am falschen Ende des Wagens, aber die Nummern werden nicht kleiner sondern größer! 17 kann nicht mehr kommen. In dem Moment, in dem ihm klar wird, dass er zurück muss, befindet er sich mindestens schon an der sechsten oder siebenten Reihe. Nur ganz Helle merken es bereits in der fünften. Nun heißt es, sich zurückzukämpfen. Den Stau, der entsteht, kennt jeder Bahnreisende oder kann ihn sich zumindest vorstellen.
Jede Usability-Verbesserung muss auch einen ROI haben, also rechnen wir hier zumindest die Kosten des jetzigen Usability-Bugs aus. Annahme: Durch den Rückstau beim Einstieg braucht es bei jedem Halt im Schnitt 15 Sekunden länger, bis der letzte Passagier eingestiegen ist. Macht bei ca. 1000 ICE-Verbindungen täglich mit jeweils ca. 15 Stopps insgesamt 62,5 Stunden zusätzliche Standzeiten der ICEs in Bahnhöfen pro Tag, die nur auf die kreative Sitzplatznummerierung zurückzuführen sind. Bei durchschnittlich 200 Passagieren pro ICE sind das immerhin fast 1,5 Jahre ihrer Lebenszeit, die da den Bahnkunden Tag für Tag abverlangt werden. Tröstlich ist nur, dass die Reisenden der 1. Klasse hier den gleichen Preis zahlen müssen.
Wie man es besser machen könnte? Keine Ahnung - es gibt sicherlich
viele schöne Ideen. Vielleicht schaut man mal bei den Flugzeugen,
wie es dort gemacht wird...
P.S.
Ganz so einheitlich und Verständlich wie oben beschrieben
ist die Nummerierung dann doch nicht. Wie ich feststellen musste gibt
es zur Abwechslung auch einige 4-er Blöcke: 51, 53, 55, 57. Andere
50er Nummern gibt es nicht.
Natürlich nicht! Man aber soll auch keiner Statistik trauen, die
systematische Fehler enthält.
In der aktuellen Ausgabe der Weave (01/11) wurde eine Statistik der meistgesuchten Begriffe der verschiedenen Suchmaschinen veröffentlicht:
YAHOO | BING | ||
1. | Routenplaner | ||
2. | YouTube | Wetter | YouTube |
3. | Berlin | Telefonbuch | eBay |
4. | eBay | Spiele | GMX |
5. | Lena Meyer-Landrut | Jappy | |
6. | Wetter | Horoskop | Wer kennt wen |
7. | TV | Lottozahlen | meinVZ |
8. | GMX | Währungsrechner | Firefox |
9. | You | Fernsehprogramm | >>Bild<< |
10. | Test | Immobilien | Amazon |
Im Text dazu wird festgestellt, dass die Statistik wenig erhellend ist. Das stimmt. Aber woran liegt das?
Höchstwahrscheinlich haben die Nutzer von Firefox häufig Google
als Startseite und bei den Nutzern von Internet Explorer ist es Bing.
Wenn der Eingabefokus statt auf der Adresszeile des Browser fälschlicherweise
auf dem Eingabefeld der Suchmaschine liegt, dann sucht der User aus Versehen
nach Amazon, Ebay, Facebook und Co., obwohl er eigentlich direkt dort
hin gehen wollte. Anscheinend kommt das so oft vor, dass es für die
Statistik relevant ist, mit einem Suchinteresse hat es aber wenig zu tun.
Die Community Jappy scheint also irgendwie ein Suchfeld von Bing in die Startseite der Browser vieler Mitglieder eingeschleust zu haben . So kommt auch sie in den Genuss der falsch ausgelösten Suchanfragen.
Yahoo hingegen scheint nur selten auf Browserstartseiten in Deutschland vertreten zu sein, weshalb diese Statistik wohl am meisten Aussagekraft in Bezug auf die Suchinteressen der User in Deutschland hat. Wenn man sich die genannten Begriffe anschaut, ist sie auch die einzig plausible.
Interessant ist, dass "Test" auf Platz 10 der Suchbegriffe
bei Google steht. Das kann ich mir spontan auch nicht recht erklären.
Vermutlich wird viel Software geschrieben, um die Trefferlisten von Google
zu analysieren. Und die Entwickler dieser Software benutzen eben oft das
Wort "Test", um ihre Software zu testen...
Formulare oder Dialoge, die Entscheidungen erfordern, müssen immer
für drei verschiedene Nutzergruppen funktionieren und verständlich
sein:
Formulare, die nur verständlich sind, wenn man auch das Kleingedruckte im Text darüber liest, bremsen Schnellleser oft unnötig aus. Beispiel: Buttons, die "Ja" und "Nein" oder "Download 1 starten" und "Download 2 starten" benannt sind, lassen kleine Entscheidung zu, ohne sich weiter in den beschreibenden Text zu vertiefen.
Schönes Negativbeispiel (hier ist zwar der Platz für die Buttontexte begrenzt, der Erklärtext sorgt aber für komplette Verwirrung):
Hast du Einschlafstörungen, obwohl du hundemüde bist? Versuche
folgendes:
Stelle dir einen angenehmen Traum in Bildern vor und spinne diese immer
weiter. Der Schlaf wird die Gedanken übernehmen, ohne dass du es
merkst - und weg bist du! 5 Minuten sind eine lange Zeit, in der du viele
möglichst surreale und traumartige Bilder erfinden kannst. Wichtig:
Während der Traumreise nicht an konkrete oder reale Situationen oder
Probleme denken! Etwa so könnte das aussehen: "Du liegst am
Strand und die Sonne wärmt dich. Ein Heißluftballon kommt vorbei,
landet und du steigst ein. Du fliegst über das Meer. Der Ballon verwandelt
sich in einen Vogel. Du fliegst zu einer schwebenden Stadt. Dort ist ein
Kongress auf einem großen Platz und alle Teilnehmer haben einen
Löwenschwanz und Pfauenfedern am Rücken. Seifenblasen füllen
die ganze Kongresshalle (sic!) und die Kongreßteilnehmer, die jetzt
alle aus Stein sind, kleben daran fest." Und so weiter ... Viel Erfolg
und gute Nacht!
Wieso ist in einem Auto der einzige (wirklich der einzige!) unbeleuchtete
Schalter der Innenraum-Lichtschalter? Hat sich der Designer etwa gedacht
"Wieso, wenn ich das Licht aus machen will, isses doch hell und man
kann den Schalter leicht finden"?
Ach ja, um den handelt es sich: Saab 900 II.
Der Konzepter ist _nicht_ der Anwalt des Users, weil dieser nicht auf
der Anklagebank sitzt. Vielmehr sollte er der Vermittler zwischen Userinteressen
und Auftraggeberinteressen sein und diesen zu einem möglichst harmonischen
Miteinander verhelfen.
Abstrakt betrachtet sind die Interessen des Users immer auch die Interessen
des Auftraggebers. Seine Herausforderung ist es, diesen Userinteressen
besser als die Wettbewerber zu entsprechen, das dann öffentlich bekannt
zu machen und gleichzeitig ein erfolgreiches Erlösmodell zu implementieren.
Mit Facebook und iPhone kann ich die Zeit in der U-Bahn nutzen. Früher
habe ich nur ein Buch gelesen oder nachgedacht.
Das gute alte Fernsehen hat mir gestern verraten, dass alle Menschen mit
einem Gendefekt ausgestattet sind, den alle Affen nicht haben. Dieser
Defekt sorgt für unsere vergleichsweise verkümmerte Kaumuskulatur.
Der Haupteffekt ist, dass wir damit schlecht zubeißen können.
Der Nebeneffekt ist, dass wir nicht die riesigen Kaumuskeln der Affen
neben den Ohren unterbringen müssen und das Gehirn Platz zum Wachsen
hat.
Wie aber schaffte es nun der erste Affe, der mit diesem Gendefekt geschlagen wer, seine minderwertigen Erbanlagen fortzupflanzen, wo er doch aufgrund seiner mangelnden Beißkraft eines der schwächsten und harmlosesten Mitglieder seiner Gruppe war? Nehmen wir an, dieser mutierte Affe war ein Männchen. Er wollte gerne seine Gruppe anführen und sich fortpflanzen, hatte aber nicht die geringste Chance gegen den starken und erfahrenen Clanchef. Sein großes Gehirn ließ ihn clevere Ideen entwickeln, wie er im Kampf gegen den Clanchef trotz seiner schwachen Kaumuskeln gewinnen könnte. Die beste Idee, die ihm kam und die schließlich auch den gewünschten Erfolg brachte, war den Chef im Schlaf zu erschlagen. Kein anderer Affe war vorher auf so etwas gekommen. So wurde des Menschengeschlecht auf einer wirklich kreativen Idee gegründet und jede neue Idee, die wir haben, hätte ohne diese erste Idee nicht entstehen können.
P.S.
Vielleicht waren die beiden Affen ja auch noch Brüder...?
Eine unsortierte Liste:
Manches auch kontrovers zu diskutieren aber insgesamt inspirierend:
Von Berliner Brandung:
Deutscher Facebook
Blog
Facebook
How To
+: Vorteil
-: Nachteil
Feature |
App |
Website |
Nutzung der Sensoren (GPS, Kompass, Beschleunigung,
Lage) |
+ |
- ( zZ. nur teilweise möglich) |
Nutzung Mikrofon, Cam |
+ |
+ |
Speichern von Daten im Gerät |
+ |
- (umständlich) |
Speichern von Daten auf Server |
+ |
+ |
Bedarf an Speicherplatz durch Download (+Trafficverbrauch) |
- (begrenzter Speicherplatz) |
+ |
Dauer Ladevorgang beim Start (+Trafficverbrauch) |
+ |
- |
Offline-Nutzung möglich |
+ |
- |
Zugang zu mit anderen Geräten gespeicherten
Daten |
- (nur bei Server-Datenbank) |
+ |
Proprietäre Entwicklung |
- |
+ |
Versionsupdate/ Bugfixing |
- |
+ |
Zentraler Appstore |
- oder + ??? |
- oder + ??? |
3D, Games, Animationen |
+ |
- |
Flash möglich |
- |
- |
Preis Download und/ oder Nutzung |
+ (Anbieter) |
+ (User) - (Anbieter) |
iTunes kann für Abo genutzt werden |
+ |
- (über Umwege?) |
Andere Bezahlmodelle möglich |
- |
+ |
Freigabeworkflow / Abhängigkeit von Apple |
- |
+ |
Anzahl Entwickler |
- |
+ |
Ergo:
Spiele und persönliche Daten: App
Info und Aktuelles: Web
Allerdings muss man berücksichtigen, dass mit iPad & Co. (noch?)
eher nach Apps gesucht wird, als nach Webseiten (auch weil das Surfen
im Netz (noch?) nicht 100% befriedigend funktioniert).
P.S.
Oder auch hier
lesen
Inspirierend: Kreative
Websites
In eigener Sache: Jetzt weiß ich endlich, wie langsam meine Rechner
sind: www.speed-battle.de
. Gibt's auch auf englisch: www.speed-battle.com
. Online CPU Performance Vergleich - oder Browser-Speed-Check, ganz wie
man will.
Mein
Score |
||||
9.28 |
||||
Testreihe: 2657 ![]() |
In Zeiten von Schlagworten wie "Gewinnmaximierung" und "Effizienzsteigerung"
scheint "Redundanz" mehr denn je auf der Abschussliste zu stehen.
Mindestens eine Ausnahme sollte man jedoch bedenken: In der Benutzerführung
einer komplexen Website mit breiter Zielgruppe sind Redundanzen von Vorteil.
Verschiedene Angebote holen Nutzer mit unterschiedlichen Vorkenntnissen
und Vorlieben an jeweils auf sie abgestimmten Stellen ab und führen
sie zu den gesuchten Informationen und Prozessen. So kann es sein, dass
man von ein und demselben Screen über einen Teaser, die Navigation,
eine einblendbare Sitemap, eine Tagcloud (wer das noch machen will) und
einen Quick-Link zum gleichen Ziel gelangt. Die Kunst besteht wieder einmal
darin, die richtige Balance zwischen überflüssigen oder gar
lästigen Doppelinformationen und -funktionen sowie sinnvoller Vielfalt
zu finden.
Hier ein einfaches Beispiel für ein Formular-Feinkonzept:
"Bei Klick auf >>Absenden<< werden die Eingaben überprüft.
Bei fehlerhaft ausgefüllten Feldern werden diese rot markiert."
Diese Beschreibung scheint klar zu machen, wie das Fomular verarbeitet
werden soll. Zumindest dem Kunden reicht diese Beschreibung meist aus
und für ein sehr einfaches bzw. knapp kalkuliertes Projekt muss das
vielleicht auch als finale Version des Feinkonzepts genügen.
In der Realisierung werden sich bei dieser oberflächlichen Beschreibung aber viele Fragen ergeben und zu Kopfschütteln oder Ärger bei Designer und vor allem beim Programmierer führen:
Aus einem einfachen Satz zum Fehlerverhalten eines Formulars kann also stundenlange Arbeit werden, wenn man eine sehr detaillierte Beschreibung benötigt. Hier sollte man sich genau überlegen, welche Detailtiefe sinnvoll und vom Budget her möglich ist.
Ein Tipp, wie man relativ simpel ein große Menge der offenen Fragen
verbal lösen kann: Einfach ein Beispielformular benennen, das sich
so verhält, wie man es sich wünscht: "Fehlerbearbeitung
siehe http://www.beispieldomain.de/beispielformular.php". So kann
man sich theoretisch eine Menge Arbeit ersparen. Allerdings ist dann der
Programmierer genötigt, besagtes Beispielformular diverse Male auszuprobieren,
bevor er dessen Funktion verstanden hat - nicht gerade nett vom Konzepter.
Lesson Learned: Jeder halbwegs neue und komplexe Prozess mit intensiver
Userinteraktion (nicht nur im Internet) braucht in der Designphase einen
Projektabschnitt, der sich damit beschäftigt, wie das System ausgetrickst
werden kann und was der technische GAU wäre. Nach dieser Phase muss
man dann entscheiden, ob man die gefundenen Sicherheitslecks und Risiken
abdichten will.
Gut (Interactive): Toyota
iQ Font
STARK (Kino): CANAL+,
Closet
Wenn fünf Auftraggeber mit je einem Projekt jeweils fünf verschiedene
Auftragnehmer fragen, ob sie das Projekt realisieren wollen, denkt jeder
dieser Auftragnehmer, er hätte die Gelegenheit, fünf Projekte
zu realisieren. So werden aus fünf realen Projekten 25 virtuelle.
Kunden müssen laut ihrer Firmenrichtlinien für IT-Projekte oft
auf einer lückenlosen Dokumentation der bestellten Anwendungen bestehen,
um sich nicht vom Hersteller abhängig zu machen. Eine Dokumentation
für den Betrieb einer Website/Webapplikation macht sicher Sinn. Eine
Dokumentation aber, die es erlauben soll, von einem neu ins Boot geholten
technischen Dienstleister schnell Änderungen an der ihm unbekannten
Applikation durchführen zu lassen, ist bei einer durchschnittlichen
Lebensdauer von Webapplikationen von 2-5 Jahren nicht sinnvoll. Der Aufwand
zur Erstellung einer diesen Zweck wirklich erfüllenden Dokumentation
wäre so groß, dass er leicht 30% des Projektvolumens betragen
kann. Da das niemand im Online-Business anbieten oder bezahlen mag, wird
(zum Glück) meist nur eine Fake- oder Beruhigungsdokumentation erstellt.
Sollte wirklich ein neuer Anbieter sich in den alten Code einarbeiten
müssen, würde er schnell merken, wie lückenhaft die dafür
erstellte Dokumentation ist. Besser ist es für den Auftraggeber,
sich von Anfang an einen wirtschaftlich gesunden Dienstleister zu suchen,
der wahrscheinlich in den nächsten 2-5 Jahren noch existiert und
sich ein gutes Verhältnis zu diesem zu bewahren. Zur Sicherheit könnte
man auch die Namen der maßgeblichen Programmierer und IT-Architekten
in Erfahrung bringen. Könnte ja sein, dass diese zu dem Zeitpunkt,
an dem Änderungen in der Software erforderlich sind, gar nicht mehr
beim ursprünglichen Hersteller arbeiten.
Ich habe eigentlich noch kein Projekt erlebt, in dem eine alte Dokumentation
von einem neuen Dienstleister für massive Änderungen gebraucht
oder wirklich erfolgreich(!) verwendet wurde.
Es gibt nur ein einziges Tool und einen einzigen Prozess, die in der Projektrealisierung
ausnahmnslos von allen Agenturen verwendet werden, die ich bisher von
innen gesehen habe (immerhin mehr als 15). Das Tool heißt "Kaffemaschine"
und der Prozess heißt "Kaffe kochen".
Im Umkehrschluss heißt das wohl, das alle anderen Tools und Prozesse
irgendwie ersetzbar zu sein scheinen.
Blindseiten sind Seiten, die nicht direkt über die Navigation erreicht
werden können, sondern die nur aus dem Context, dem Content oder
z.B. über die Suche verlinkt sind.
Generell gilt: Am besten wäre es, wenn immer alle Seiten in der Navigation erscheinen, damit sie über möglichst viele Zugangswege (von denen die Navigation einer ist) gefunden werden können. User, die erst einmal einen allgemeinen Überblick über eine Website gewinnen wollen, nutzen oft die Navigation oder die Sitemap - Blindseiten bleiben hier unsichtbar. Aber nicht immer ist es möglich oder sinnvoll einer einzelnen Seite auch einen Navigationspunkt zuzuweisen.
Wann kann man Blindseiten verwenden?
Zum einen dann, wenn der Platz für die Navigation begrenzt ist oder
die Navigation zu komplex zu bedienen oder zu verstehen würde, wenn
jede Seite dort abgebildet wird.
Zum anderen, wenn sich viele Einzelseiten in einem Bereich stark ähneln.
Dies ist z.B. bei Detailseiten in häufig aktualisierten Bereichen
der Fall, die einem gemeinsamen Cluster angehören (Termine, Jobs,
News). Bei Produkt-Detailseiten kommt es darauf an, wie viele Produkte
es im jeweiligen Unterbereich gibt - prinzipiell ist es günstig,
wenn man jedes einzelne Produkt auch in der Navigation findet, da User
oft nach einzelnen Produkten suchen und dafür u.U. die Navigation
verwenden möchten.
Wichtig: Blindseiten sollten nicht mehrere Ebenen in die Tiefe gehen. Nur eine einzige Ebene sollte der Naviagtion fehlen. Wenn es mehr Ebenen wären, würde die Orientierung in der Site trotz Breadcrumbs schwierig werden.
Wie kann man sich behelfen, wenn man Blindseiten weitgehend vermeiden
möchte?
Eine Lösung wäre, im Content- oder Marginal-Bereich eine Hilfsnavigation
(ähnlich einer Anker-Navigation) einzufügen. Außerdem
hilft eine Brotkrumennavigation bei der Orientierung auf Seiten außerhalb
der Navigation.
Beispiel für ein erklärungsintensives technisches Markenprodukt..
Was hier fehlt: FAQ! Ca. in Höhe auf Cross-Linking.
Außerdem: Empfehlungs-Engine ("Das könnte Sie interessieren",
"Meistgesehen")
Beispiel: Die (vorgegebene) Navigation umfasst unter anderem die Bereiche
„Produkte“ und „Service“. Jetzt gilt es, den Content
„Online-Produktschulung“, der eigentliche in beide Bereiche
passen könnte, zu "verorten". Ich gehe im Beispiel davon
aus, dass es noch einige Hauptmenüpunkte mehr gibt und die Seite
insgesamt eine gewisse Komplexität aufweist.
Nun gibt es (1.) die Möglichkeit, den neuen Content nur dort zu verorten, wo er am ehesten hingehört. Das hat den Nachteil, dass er im anderen Bereich, wo er eigentlich auch ganz gut passen würde, nicht gefunden wird. Zumindest nicht über die Navigation.
Oder man dupliziert (2.) den Content. Mit dem Nachteil, dass er dann auch doppelt gepflegt werden muss, wenn das CMS dazu nicht automatisch in der Lage ist. Außerdem fragt sich der User, worin eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Bereichen besteht, bzw. ob es überhaupt einen gibt.
Oder man verlinkt (3.) aus dem zweiten Navigationsbereich bei Klick auf den Navigationspunkt direkt in den ersten Bereich, wo die Seite abgelegt wurde. Mit dem Nachteil, dass der User unbewusst den Bereich wechselt und wieder Verwirrung über die Bedeutung der beiden Navigationspunkte entstehen kann, bis der User irgendwann die Linkmechanik entschlüsselt hat.
Die beste Lösung ist vermutlich, den Content nur dort zu verorten, wo er am ehesten passt (4.) und im anderen Navigationsbereich eine Verweis-Seite einzurichten, die mit einem Einzeiler-Text auf den Content im anderen Bereich verlinkt. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn die Einträge in den beiden Navigationsbereichen unterschiedlich benannt werden, so dass der User beim Browsen durch die Navigation nicht auf zwei exakt gleiche Begriffe stößt (hier z.B. „Online-Produktschulung“ und „e-Learning“). Nachteil dieser Lösung ist, dass aus dem zweiten Bereich zwei Klicks zum Erreichen des Contents notwendig sind.
Natürlich ist auch die Verwendung von Teasern oder Quicklinks etc.
möglich - aber hier sollte es ausschließlich um die Problematik
der Navigationsstruktur gehen. Ziel einer Navigation ist es nicht, im
wissenschaftlichen Sinn streng logisch, sondern für verschiedene
Usergruppen intuitiv benutzbar zu sein.
Wie schätzt man (z.B. für die Erstellung eines Angebots) den
Arbeitsaufwand eines Projekts über das wenig bekannt ist?
Es hilft hier meist nicht, sehr detaillierte Annahmen zu treffen und dann den Aufwand für jeden vermutlichen anfallenden Arbeitsschritt in Manntagen zu schätzen. Diese Vorgehensweise ist sehr aufwändig und auch nicht besonders genau, wenn das Projekt noch sehr vage ist.
Besser ist es, das Projekt mit anderen zu vergleichen, die bereits abgeschlossen wurden. Hier kann man die in der Vergangenheit tatsächlich angefallenen Aufwände (Arbeitsstunden) um gewisse Faktoren korrigieren, die beim gerade aktuell zu schätzenden Projekt (vermutlich) anders liegen und bekommt so sehr schnell einen Überblick über das Volumen des Projektaufwands. Erst vergleicht man altes und neues Projekt grob miteinander und schätzt eine Differenz von +/- X Prozent. Dann vergleicht man im Detail noch einmal die einzelnen anstehenden Aufgaben und schätzt wieder eine Differenz von +/- X Prozent. So sieht man gleich, ob die vorangegangene grobe Schätzung auch plausibel war.
Wenn diesen Vergleich zwei Personen unabhängig voneinander durchführen und mit insgesamt zwei oder drei vergangenen Projekten verglichen wird, kommt man innerhalb von Minuten zu belastbaren Annahmen, die die gleiche oder eine höhere Genauigkeit haben, wie detaillierte Stundenschätzungen für jeden einzelnen Arbeitsschritt.
Ein (vereinfachtes) Beispiel für das Fachgebiet "Konzeption":
Nielsens Alertbox
Boxes and Arrows:
The design behind the design
A List Apart
User Interface Engineering
- Usability Research, Training, and Events - UIE
Digital Web Magazine
Smashing Magazine
UXmatters
:: Insights and inspiration for the user experience community
UI Trends
The Hot Strudel
IA TV
Ein guter Konzepter macht sich mehr Gedanken über die Karriere des
persönlichen Ansprechpartners beim Auftraggeber als über den
Erfolg dessen Unternehmens oder seiner Marke. Ein sehr guter nicht.
Usability: Das Unbekannte, wenn sinnvoll, logisch aber immer intuitiv
gestalten. Das Bekannte bekannt gestalten.
P.S.
Oder anders ausgedrückt: Eine schlechte aber allseits bekannte Usability
ist besser als eine gute Usability, die neu erlernt werden muss, da ihre
Funktionsweise völlig unbekannt und unerwartet ist – das gilt
zumindest für Vorgänge, die nicht sehr oft ausgeführt werden.
Lou Rosenfeld about managment reports:
"Numbers have to be there - even if they are not very valuable.
Just to prove that work is happening."
Betreffzeilen helfen, schnell einen Eindruck über den Inhalt einer
Mail zu gewinnen. Wenig hilfreich sind leere Betreffzeilen oder die Verwendung
von alten, nicht mehr zutreffenden Betreffzeilen in Antworten, wenn inhaltlich
gar kein Bezug mehr auf das urspüngliche Thema genommen wird.
Wie sollte die „perfekte“ Betreffzeile gestaltet sein? Folgende Elemente sind sinnvoll:
Und das alles natürlich so verständlich und so kurz wie möglich.
Beispiel: „Relaunch09 - Neues Problem - Wir kriegen keine Internetverbindung
ins Hotel!“
So skaliert man den komplett Inhalt eines Powerpoint-Slides maßstabsgetreu
(und mit Schriftgrößen!) :
Ohne Schrift ginge es mit "gruppieren - skalieren - entgruppieren".
Mit Schrift muss man aber die Folie erst in ein neues Dokument kopieren.
Dort dann die Seitengröße unter "Seite einrichten"
ändern (größere Seite wählen, wenn man verkleinern
will). Dann das Slide in das Ursprungsdokument zurückkopieren. Ein
paar Ränder können jetzt verrutscht sein, aber im Großen
und Ganzen werden alle Teile gleichmäßig skaliert, auch die
Schrift.
An welche Schlagworte wird man sich in 20 Jahren an den Stammtischen der
Republik zu jedem Jahrzehnt des 20. und 21. Jahrhunderts erinnern?
Die 50er:
Wirtschaftswunder und Aufschwung
Kalter Krieg - Korea
Rock 'n' Roll und Rockabilly
Die 60er:
Sixties Style
Flower Power und Hippies
Mehr kalter Krieg - Berliner Mauer
Vietnam
Rock, Beatles und Rolling Stones
Studentenbewegung
Die 70er:
Disco und Glamour
England: Punk, Mods, Skins
Rock-Giganten: Genesis, Stones, AC/DC
Drogen
Die 80er:
Punk, No Future, Hausbesetzungen, Die Grünen
Neue Deutsche Welle
Madonna, U2, Westernhagen und Co.
Popper, Waver, Gothic
EU
Tschernobyl
PC, Computerspiele, BTX und FidoNet
Die 90er:
Apple-Kult
Handys
Internet
Wiedervereinigung und Entspannung
Die 2000er:
iPhone, iPod, iPad
Internet-/DotCom-Blase
Finanzkrise/Wirtschaftskrise
9/11, Al-Qaida, Irak und Afghanistan
Ausblick auf die 10er:
Mobile Web?
Klimawandel und Naturkatastrophen?
China?
...
1. Update 2016:
Mobile Web? Ja!!
Klimawandel? Noch nicht, kommt wohl noch.
Naturkatastrophen? Fukushima!
China? Nö. Kommt langsam.
Startups
Facebook
Atomausstieg und erneuerbare Energien
Arabischer Frühling, Islamischer Staat
Flüchtlingskrise, Migration
Überwachung, NSA und Whistleblower
Rechter Populismus
Carsharing
Autonomes Fahren, E-Mobility?
2. Update 2018:
Erfolgreicher rechter Populismus und Trump
Voice-Interfaces, Alexa&Co.?
KI?
Drohnen?
Bitcoin und Blockchains?
Dieselskandal?
3. Update 2019:
Brexit
Fridays for Future (endlich Klimawandel!)
E-Mobility? Ja! Tesla
E-Scooter
Das bleibt für die rückblickende Zusammenfassung der
10er:
Facebook
Fukushima und Atomausstieg
Migrationskrise und rechter Populismus
Arabischer Frühling und Islamischer Staat
E-Mobility
NSA
4. Update 2020:
Corona
5. Update 2022:
Ukraine
6. Update 2023:
ChatGPT,KI
Klimawandel!, Klimakleber
Sprüche, wie ...
"Jetzt ABC und gewinnen!"
"Jetzt XYZ und sparen!"
"ABC und einfach DEF!"
"Einfach UVW und XYZ!"
Laaaangweilig!
Auch schlimm:
"Kostenloser Newsletter!"
Obwohl die Idee nicht besonders originell ist, würde man wahrscheinlich
beim London International Advertising Award mit folgender Idee gewinnen:
Man schießt einen Beamer mit einer Rakete in eine lunare Umlaufbahn,
um auf die komplette Oberfläche des Mondes das Bild der Erde zu projizieren.
Zum Beispiel als Werbung für den Fernsehsender HBO. Hauptsache es
war teuer und die Vorbereitungszeit hat lange gedauert - egal wie gut
die Idee ist.
Schon wieder ein Beitrag zu diesem Thema, aber mit anderem Aufhänger
(siehe Wie entsteht Bedienkomfort?)!
In der "brand eins" vom November über das Thema "Improvisation"
heißt es, ein rein deutscher Ansatz sei es, ein Projekt in eine
Konzeptions- und eine anschließende Realisierungsphase einzuteilen.
In angelsächsischen Ländern dominiere die Projektrealisierung
durch Feedback-Runden und Trial-And-Error.
Gerade für komplexe Webprojekte ist diese Methode aber auch in Deutschland
vorzuziehen. Besonders, wenn die Qualität der Anwendung primäres
Ziel ist. Statt der hierzulande üblichen (unverrückbaren) Reihenfolge
1. Grobkonzept
2. Feinkonzept
3. Technische Spezifikation
4. Umsetzung
5. Funktionales Testing
6. Usability-Test
7. Anpassungen
8. Go-Live
sollte man folgende (flexibel zu handhabende) Reihenfolge anwenden:
1. Zieldefinition
2. Grobkonzept
3. 1. Prototyp
4. Überprüfung Zielerreichung
5. 2. Prototyp
6. Usability-Test
7. Beta-Release
8. Go-Live
"Anpassungen" erfolgen laufend zwischen den Schritten. Vermutlich
ist diese "amerikanische" Methode auch nicht teurer (aber auch
nicht billiger!) als die deutsche, da man sich einige umfangreiche theoretische
Spezifikationen und Dokumentationen sowie vollkommen überverfeatureter
Rohrkrepierer sparen kann. Sie sollte aber zu einem qualitativ besseren
Ergebnis als die "Wasserfallmethode" führen und bedeutet,
dass die Teams in anderer Zusammensetzung und anderer Reihenfolge arbeiten
müssen. Einige andere dafür notwendige Umstellungen sind außerdem
noch im alten Blog-Beitrag Wie entsteht
Bedienkomfort? beschrieben.
Mein Vorschlag zur optimalen Dateibenennung (eigentlich ein Projektmanagementthema,
hat aber natürlich auch schwer mit IA zu tun):
Dokumententyp_Projektname_Kundenkürzel_Agenturkürzel_JJMMTT_Version_letzterAutor
Beispiel:
Grobkonzept_Relaunch09_DB_K+L_081224_v1.2_fg.doc
Nach Namen sortiert stehen die inhaltlich ähnlichen Dokumente zusammen,
gleiche Dokumente mit unterschiedlichen Versionen stehen direkt untereinander
und auch losgelöst von einer Ordnerstruktur kann man (Agentur und
Kunde) über Kundenkürzel und Agenturkürzel schnell eine
Zuordnung treffen, ohne das Dokument öffnen zu müssen.
P.S.
Underlines sollten keine weiteren als die oben gezeigten verwendet
werden, sondern nur Bindestriche, wie bei "Relaunch-Webspecial-09".
...es im Universum einem Planeten gibt, um den ein einziger Mond kreist,
der vom Planeten aus praktisch genauso groß erscheint, wie die Sonne
dieses Planeten?
Alles klar?!
Hat sich darüber schon mal jemand Gedanken gemacht?
"Die sind alle! Haben wir aber nachbestellt!"
"Aha! Schön zu wissen!"
08:34 Uhr in der Agentur. Um 10:00 Uhr ist die Pitchpräsentation
und wenn wir nicht in einen Stau kommen, brauchen wir mindestens 45 Minuten.
Die Handouts für den Vorstand sind endlich, nach ad-hoc Reparatur
des Farblasers und Neuausdruck aller Seiten wegen falscher Fußzeilen,
produziert, liegen aber nur als lose Blattsammlung vor. Und der Copyshop
öffnet erst um 09:30 Uhr. Die Binde-Spiralen sind definitiv alle!
Wenn man eine derartige Situation vermeiden will (die man zwar irgendwann
schmunzelnd seinen Enkeln erzählen kann), die langfristig dafür
sorgt, dass man den Job stressig findet, plant man besser die Projekte
so, dass alle Dokumente 24 Stunden vor der Präsentation fertig „zu
sein haben“. Dazu gehört natürlich ein Commitment aller
Beteiligten, diesen Termin halten zu wollen, sowie die Übereinkunft,
dass selbst wenn noch kleineres Optimierungspotenzial nach Ablauf dieser
Frist gefunden werden sollte, man auf eine Überarbeitung der Unterlagen
verzichtet. Auf den letzten Drücker fertig zu werden ist irgendwie
nicht cool, sondern meist schlechte Planung.
"Datensicherheit" hat drei Aspekte:
SinnerSchrader sucht einen Senior-Konzepter mit ausdrücklich "sehr
gutem Allgemeinwissen". Oho! Das ist erfreulich.
Wäre eine weitere Ergänzung für Was
braucht ein Konzepter.
Außerdem sind die changierenden Farben auf der Startseite sehr
schön anzusehen: SinnerSchrader
Auch der Ansatz, die eigene Website fast nur aus Frames von anderen Webangeboten
zusammen zu setzen ist sehr interessant und ziemlich kreativ. Von Seiten
der Usability natürlich allerdings dann doch eher ... naja. Desahlb
wird sich die neue Website wohl auch nicht länger als 18 Monate halten
können. Nicht schön ist auch, dass man Verlinkungen aus dem
Fischmarkt-Blog heraus jetzt nicht mehr findet, weil die alte Website
wohl abgeschaltet ist.
Grüße nach Ottensen!
Mit Powerpoint Folienmastern kann man wiederkehrende Folieninhalte an
zentraler Stelle pflegen:
Ansonsten kann man Wireframes natürlich auch mit Visio machen, oder
mit Axure, oder sogar mit Word! Alle Programme haben ihre Vor- und Nachteile
und so ist es manchmal vom Projekt, den Erwartungen an die Dokumente und
von den beteiligten Parteien abhängig, welches am besten geeignet
ist. Ein späterer Artikel wird sich irgendwann mit den Auswahlkriterien
für Applikationen und Formate zur Feinkonzept-Erstellung befassen.
Foren sind Dinosaurier. Es gibt sie schon viel länger als das Web
2.0 und auch länger als das Web 1.0. Ihre Anfänge hatten sie
in Bulletin Boards und der BBS Software Anfang der achtziger Jahre (Achtung:
Nix Internet sondern Fidonet, Telfonhörer, Modem, Akustikkoppler
und so... Die Mutter aller Peer-to-Peer-Netzwerke sozusagen). Aber warum
sind dann Internet-Foren trotz der langen Erfahrung, die man mit ihnen
hat, immernoch so sehr unterschiedlich und in der Handhabung häufig
schlecht implementiert? Nicht einmal bei den Yahoo
Web Patterns
gibt es einen Vorschlag, wie Foren idealerweise zu realisieren seien.
Immerhin macht Martijn van Welie in seinen Web
Patterns
einen vernünftigen aber sehr knappen Vorschlag zu diesem Thema.
Was wir häufig in Foren sehen, sind lineare Threads, die streng nach Datum der Einträge geordnet sind. Diese Anordnung ist sinnvoll, wenn den Leser nur die neuesten Einträge interessieren (wie das bei Moderatoren oder bei Lesern der Fall ist, die das Forum kontinuierlich verfolgen). Wer ein altes Forum aber nachträglich und nur punktuell liest, der verliert schnell den Überblick, wenn auf Postings geantwortet wurde, diese Antwort aber optisch nicht dem Ursprungsposting zugeordnet, sondern einfach unten an die Liste angehängt ist. Selbst die korrekte Verwendung von Zitaten hilft kaum, wenn es zu Antworten auf Antworten kommt. Eine Lösung kann die vorgelagerte Darstellung des Threads als Baumstruktur sein (wie beim heise.de-Forum ), die aber weitere Klicks und vor allem Rücksprünge in die Baumstruktur nötig macht, um zu navigieren. Besser ist die Darstellung mit Einrückungen, in der die Antwort direkt unter dem Bezugsposting steht und nach rechts eingerückt wird. Hier ergibt sich das Problem, dass bei mehr als 10 bis 15 Antwortebenen eine Einrückung aus Platzmangel nicht mehr darzustellen ist. Ein Fall allerdings, der selten auftritt und den man dann getrost in Kauf nehmen kann. Ein sinnvolles Detail ist es, das Threadthema auf jeder Seite der Paginierung oben (ggf. verkleinert) zu wiederholen. Am allerbesten ist ein Forum, wenn der User seine Lieblingsdarstellung wählen und jederzeit zwischen verschiedenen Ansichten umschalten kann. Die Foren-Software Jive erlaubt derartiges Umschalten, allerdings ist mir kein Beispiel bekannt, wo es auch genutzt wird.
Weitere Probleme bei der Darstellung von Foren sind:
Auf motor-talk.de wird all dies ganz gelungen dargestellt. Es lohnt sich, hier mal rein zu schauen.
Da einfache lineare Foren den de facto Standard darstellen, auch wenn
sie für die Benutzung oft überhaupt nicht ideal sind, sollte
man sich überlegen, ob man für ein neu geplantes Forum diese
vertraute Darstellungs- und Gliederungsform überhaupt aufgeben darf.
Durch die Neuartigkeit einer Baum- oder der Einrückungsdarstellung
schafft man für viele Benutzer höhere Hürden, als man durch
die bessere Informationsarchitektur dieser alternativen Darstellungsformen
abbauen kann (s. Usability-Paradoxon).
Allerdings spricht nichts gegen, die hier besprochenen anderen Darstellungsmethoden
für Foren als Alternativen zusätzlich anzubieten. Vielleicht
setzt sich die eine oder andere davon ja mit der Zeit durch.
Kein Platz auf einer Startseite ist teurer verschenkt als der für
eine Tag-Cloud.
Wo es Sinn macht, ist gute alte "Top-List" wesentlich übersichtlicher
und verbraucht weniger Platz.
Paradox: Von der Usability her schlechtere de facto Standards schlagen
bessere aber unbekanntere Methoden in der Usability. Die bekannteren Methoden
sind eben wegen ihrer größeren Verbreitung von der Mehrzahl
der User intuitiver zu bedienen (einmal gewählte Zielgeschosse in
einer Aufzugskabinen-Steuerung lassen sich niemals abwählen! Den
Blink-Wunsch nach rechts oder links im Auto muss man durch eine Schaltbewegung
nach oben oder unten ansteuern!).
Zum Thema:
Zwei Knöpfe, kein Plan!
und
Technikärgernisse
Die Frage nach einem Pitch-Honorar kann natürlich die Atmosphäre
mit dem Auftraggeber trüben. Andererseits werden bei einem umfangreichen
Pitch mit vielen Teilnehmern manchmal monetäre Werte in der gleichen
Größenordnung „vernichtet“, wie eigentlich beauftragt
werden sollen. Oder noch schlimmer: Am Ende des Pitches wird niemand beauftragt,
auch der Gewinner nicht (kommt vor!). Ein erfolgsabhängiges Pitch-Honorar
kann für beide Seiten einen guten Kompromiß darstellen. Den
Vorschlag dazu kann man auch als Agentur durchaus machen. So sieht er
im Detail aus:
Ein angemessenes Pitchhonorar (mindestens 70% der vermutlich anfallenden Kosten) wird bei Abgabe der Pitchunterlagen an jeden Teilnehmer gezahlt. Kommt eine Agentur in das beste Drittel der Teilnehmer (oder wird Zweiter), darf sie das Geld behalten. Im mittleren Drittel platziert zahlt sie 40% zurück. Landet sie im unteren Drittel, zahlt sie 90% zurück. Hierfür müssen allen teilnehmenden Agenturen die Ergebnisse des Pitches in einer Rangfolge bekannt gegeben werden (wobei jeder Agentur jeweils nur diejenigen Agenturen genannt werden, die vor ihr im Ranking gelandet sind!). Gründe für die Platzierungen müssen nicht angegeben werden. Die Rückzahlung des Geldes wird fällig, wenn innerhalb eines Jahres nach Ende der Ausschreibung die im Pitch aufgerufenen Leistungen an einen Pitchteilnehmer nahezu komplett (mehr als 75%) beauftragt werden. Das Pitchhonorar ist, wenn der Auftraggeber dies wünscht, auf einem Treuhandkonto zu hinterlegen, evtl. Gebühren übernimmt der Auftraggeber.
Klingt zumindest gerecht.
P.S.
Wenn der Auftraggeber eine solche Regelung von sich aus nicht
vorsieht, so kann doch jede teilnehmende Agentur versuchen, etwas Ähnliches
für sich selbst auszuhandeln.
Besonders gute Argumente hätte die Agentur natürlich, wenn ein solches Verfahren von einem offiziellen Gremium (BVDW o.ä.) empfohlen würde.
Andere Rahmenbedingungen, die man wissen sollte, bevor man sich zur Teilnahme an einem Pitch entscheidet:
- Nehmen mehr als 5 Agenturen teil, dann muss man schon ein gutes fachliches
Selbstbewußtsein haben, um trotzdem mitzumachen. Vor allem, wenn
man vorab überhaupt keine persönlichen Kontakte zum Auftraggeber
hat. Irgendwelche der anderen Agenturen haben sie nämlich.
- Nimmt der Etathalter an der Ausschreibung teil, besteht immer die Gefahr,
dass es sich nur um einen pro forma Pitch handelt.
- Ohne Veröffentlichung der Budgetvorstellungen droht die Gefahr,
dass der Kunde um den Faktor 10 kleiner denkt als die Agenturen oder dass
eine der Agenturen um den Faktor 10 kleiner denkt als alle anderen.
P.P.S.
Stark: http://www.kampagnenstart.de/2005/05/24/konnen-sie-auch-altweiss
Das ist eine gute Frage. Immer wieder erklärt man Freunden, Bekannten
oder Familienangehörigen (oder sogar potenziellen Auftraggebern!),
was man als Konzepter eigentlich macht und am Ende kommt dann meist die
glückliche Erleuchtung beim Gegenüber: "Ach, du bist also
Webdesigner!" Sofort zweifelt man an den eigenen Fähigkeiten,
relativ abstrakte Informationen einfach zu präsentieren. Eine Fertigkeit,
die man ja als Konzepter eigentlich dringend haben sollte. Wenn es ganz
arg kommt oder man die Reaktionen noch nicht gewohnt ist, stürzt
man darüber vielleicht sogar in eine berufliche Sinnkrise. Aus Verzweiflung
kann man also entweder mit anderen Worten von vorne mit dem Erklärungsversuch
beginnen oder ein "ich mach' Informationsarchitektur" hervorstammeln.
Der Begriff "Informationsarchitektur" besteht aus zwei einzelne
Worten, die der Gegenüber kennt und einschätzen kann und deren
Kombination wichtig, beeindruckend und selbsterklärend klingt. Im
günstigsten Fall reicht das, um den Frager vor weiterer Verbalrecherche
abzuschrecken. Als Erkenntnis bleibt: Dass Konzeption einer Website eigentlich
notwendig ist, wird landläufig keineswegs als selbstverständlich
angesehen - jeder, der sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt
hat, denkt eigentlich nur an einen Designer und vielleicht noch an einen
Programmierer, die man für so ein Projekt brauchen könnte. Projektmanager
und Konzepter haben keine öffentliche "Awareness". Zum
Glück merkt jeder, der eine Website machen oder beauftragen will,
schnell von ganz alleine, dass mindestens diese zwei Gewerke auch noch
dringend gebraucht werden.
Von diesem Dilemma der Berufsbeschreibung sollte dieser Blogartikel allerdings überhaupt nicht handeln! "Was macht der Konzepter eigentlich" bezieht sich vielmehr auf die beliebte, oft humoristisch verwendete Frage auf das, "was hinten raus kommt". Was liefert der Konzepter eigentlich an Dokumenten? Diese Frage ist entscheidend für die Aufwandsabschätzung und für die Projektplanung und sollte in jedem guten Projekt zusammen mit einer Timeline der jeweiligen Lieferzeitpunkte vorab geklärt werden. Dabei geht es nicht nur um die Dokumente, die dem Kunden übergeben werden sollen, sondern auch um die Dokumente, die für das Projekt intern benötigt werden. Diese ganze Planung wird allzu gerne vergessen.
Mit einer einfachen Liste kann man bestimmen, welche Deliverables vom Konzepter direkt oder unter dessen Mitarbeit erstellt und gepflegt werden müssen. Durch Abstreichen der für ein bestimmtes Projekt zutreffenden Punkte kann man zusammen mit dem Projektmanager sehr schnell den konzeptionellen Aufwand eines Projekts überschlagen. Entscheidend ist, zusätzlich zu der Auswahl der Dokumente auch eine Liefer-Timeline, den Detaillierungsgrad und voraussichtlichen Umfang jedes Dokuments abzuschätzen (den Detaillierungsgrad beschreibt übrigens nichts besser und schneller als ein geeignetes allen Beteiligten bekanntes Beispiel ("Best Practice")).
Für die Abschätzung des Konzeptionsaufwandes sind dann noch zu berücksichtigen: voraussichtliche Kundenabstimmungsmeetings, interne Abstimmungsmeetings, Korrekturschleifen, Reisezeiten, Recherchezeiten ...
s. hierzu auch: Was kostet ein
Feinkonzept?
Coole Grafik oder Barrierefreiheit? Trotz guter Designer mit Barrierefreiheits-Know-How
muss man sich meistens letztendlich zwischen diesen beiden Ansätzen
entscheiden. Eine wirklich außergewöhnliche, extravagante und
hochklassige Designleistung ist meist nicht barrierefrei umzusetzen (oder
sie ist gleich komplett in Flash gedacht). Das hat zur Folge, dass alle
Websites der öffentlichen Hand 1a barrierefrei sind, aber fast gleich
aussehen. Und alle Markenkommunikationssites sehen klasse aus, pfeifen
aber auf Barrierefreiheit.
Bevor man sich hier überlegt, wie man beiden Ansätzen in einer Lösung gerecht werden kann und daraus ein fauler Kompromiss entsteht (weder innovatives Design noch 100% barrierefrei), sollte man dem Auftraggeber gleich eine zweigleisige Lösung nahe legen. Ein gutes CMS kann alle Inhalte in verschiedenen Layouts rendern und so kann eine ausgefeilte Grafiklösung ohne Barrierefreiheit als Master und 95% der Besucher produziert und eine extrem schlicht gehaltene Text-Lösung als barrierefreier Fallback zusätzlich geliefert werden. Wichtig für die Benutzbarkeit ist dabei, dass man auf jeder Seite in den jeweils anderen Darstellungsmodus wechseln kann. So ähnlich, wie es beim Simple Mode gedacht ist.
Die Doppelaufwände hierfür sind vermutlich nicht höher als die Aufwände für die Versuche, ein komplexes Layout 100% barrierefrei hinzubekommen.
P.S.
Die vorgeschlagene Lösung wird schon lange vereinzelt für
Flash-Seiten angeboten, für innovatives HTML-Design ist sie aber
anscheinend noch nicht in Verwendung.
Testen macht keinen Spaß! Den allermeisten Menschen zumindest nicht.
Wer muss es also machen? Entwickler und Konzepter sehen da meisten den
gleichen Sündenbock: Den Projektmanager. Doch der ist es nicht! So
traurig es sich anhört: Entwickler und Konzepter müssen selber
testen (und dafür auch die nötige Zeit haben). Der Projektmanager
muss die implementierten Funktionen eigentlich gar nicht bis ins letzte
Detail kennen - es ist allerdings nicht schlecht, wenn er es doch tut
und damit das Testen unterstützen kann. Bei großen Projekten
hilft ein Testplan, der, wenn er gut ausgearbeitet ist, auch von Dritten
absolviert werden kann. Diesen Testplan schreiben aber wiederum hauptsächlich
Konzepter und Entwickler. Beide kommen in fast jedem Fall um's eigenhändige
Testen nicht herum. Der Eine nach Fertigstellung der Funktion, der Andere
zur finalen Abnahme nach dem Testlabor (wenn es denn eines gibt).
Sollte das soweit geklärt sein, kommt es trotzdem immer wieder zu unschönen Szenen zwischen Concept Development und Engineering: Einerseits: "Warum testet der Entwickler nicht, was er macht?", "Warum liest er das Konzept nicht?", "Warum muss ich alles doppelt und dreifach testen?" Andererseits: "Warum konzipiert der Konzepter so unverständlich und immer wieder alles neu, obwohl wir schon Lösungen haben?", "Warum muss ich mir die Spezifikationen aus irgendwelchen Textboxen zusammensuchen?, "Ich habe kein Powerpoint auf meinem Linux-Rechner und will es auch gar nicht haben - arbeite ich halt mit uralten Ausdrucken!", "Warum vergisst der Konzepter immer die Spezialfälle?", "Wo testet der eigentlich? Bei mir lokal läuft's doch!"
Es ist schwer zu klären, wer hier "Recht" hat. Was hilft sind jedoch etwas weniger detaillierte Wireframes und stattdessen zu jeder Funktion oder zu jedem Screen eine (sehr einfach zu haltende) Liste der zu testenden Fälle und erwarteten Ergebnisse, die der Konzepter für den Entwickler schreibt. Dies sind dann vereinfachte Usecases. Hat der Entwickler alle aufgelisteten Fälle 100% positiv getestet und die Ergebnisse protokolliert, gibt er die Funktion frei zum (hoffentlich ersten und finalen) Test durch den Konzepter. Das Schreiben der Liste macht kaum Mehrarbeit für den Konzepter und der Entwickler weiss, woran er sich halten soll und woran er gemessen wird. Ein nachweislich falsch ausgefülltes Testprotokoll möchte ja wahrscheinlich niemand in seinen "Records" haben.
Thanks to Doro and Berlin
IA Cocktail Hour
Hier wird Verwirrung gestiftet! Es folgt die Auflistung einiger Fachbegriffe
unter denen in der deutschen Agenturszene das Gleiche, aber auch etwas
ganz Unterschiedliches verstanden werden kann. Vor allem, wenn unterschiedliche
Disziplinen miteinander reden:
To be continued ...
Mein Vorschlag zur etwas vereinheitlichten Begriffsverwendung:
Zur Entstehungsgeschichte von Sevenload, StudiVZ, Xing, Mister Wong, Photocase
& Co.:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,520594,00.html
Woran liegt's?
Keine Ideen?
Kein Geld?
Kein Mut?
Keine Investoren?
Keine Selbstvertrauen?
Kein Markt ohne Vorbild-Funktion?
Aber man erinnere sich: Metropolis, Cycosmos, Geocities und Clickfish
wurden oder werden stillgelegt, Wer-Weiss-Was verkauft, weil die deutschen
Erfinder keine tragfähige Geschäftsidee aus ihren Angeboten
entwickeln konnten. Hätten Sie die Communities weiterverfolgt und
das Kapital gehabt, die Durststrecke bis zum Web 2.0-Hype zu überleben
- sie wären heute alle Multimillionäre. Warum gehen eigentlich
Wer-weiss-was und Netzpiloten (in der ursprünglichen guten Idee)
zur Zeit nicht ab durch die Decke!!?? Weil es ohne amerikanisches Vorbild
wirklich weder Vertrauen von den Investoren noch vom Konsumenten bzw.
dem Markt gibt? Die Schlacht um die größte "Awareness",
die Marken-Macht, das Monopol eines Web 2.0-Produkts wird nicht im Internet
gewonnen - sondern in den klassischen Medien.
Was gab es Neues beim diesjährigen London International Advertising
Award in der Kategorie Digital Media? Nicht viel diesmal - oder nicht
viel, das direkt wegen der unmittelbaren konzepterischen Genialität
begeistert. Schön sind nach wie vor die Heidies, die Diesel.com gehijackt
haben. Schön, dass sich ein Kunde für diese Idee begeistern
ließ, die Interaktivität, Web 2.0, Produktpräsentation
und Big Brother vereint. Aber irgendwie hat sie auch einen schalen Beigeschmack,
da vermutlich niemand der Besucher wirklich je geglaubt hat, die Seite
sei tatsächlich gehijackt. Was soll also eine Aktion, die extrem
spontan wirken soll aber offensichtlich nicht ist? Bei der sogar jede
Userinteraktion vermutlich inszeniert ist und alles gestellt und geprobt
sein könnte, wahrscheinlich sogar ist? Begeisterung ruft so etwas
nicht hervor - selbst dem echten Big Brother nimmt man da mehr ungewollte
Komik und Spontanität ab. Schade, der Ansatz war gut, eine echte
Guerilla-Aktion wäre aber um ein vielfaches spannender geworden.
Z.B. hätte die Site wirklich gehijackt werden können. Mit versteckten
Kameras wäre die Reaktion der Techniker und Verantwortlichen gefilmt
worden, die diesen "Supergau" zu beenden versuchen. Oder man
hätte das peinliche, weil offensichtlich gestellte Hijacking gleich
weggelassen und eine Show daraus gemacht, die inszeniert sein darf, aber
Interaktionen aus dem Netz einbaut, die ernstzunehmender authentisch gewesen
wären. Oder eben keine Show, sondern ein Spielfilm, der interaktiv
im öffentlichen Raum nach Vorgaben der Netzgemeinde gedreht wird.
Oder oder oder
Einfach nur irgendetwas, das authentischer und glaubhafter
gewesen wäre - auch wenn es eine offensichtliche Marketingaktion
ist.
Weitere konzeptionelle Highlights, die speziell auf das Medium Internet bezogen sind, waren in London nicht großartig zu entdecken. Interessant ist die Entwicklung, dass ohne a) Videos oder b) 3D-Anwendungen/Renderings anscheinend wenig Award-wertes produziert werden kann momentan. Die reine konzeptionelle Idee rückt in den Hintergrund und es ist ohne Bewegtbildelemente schwer in den Kreis der als top-kreativ bewerteten Ideen vorzustoßen. Beispiele dafür sind die 3D-Games "Got Milk" und "Stella Artois", sowie die Video-Produktionen "Coke vs. Coke Zero", "Ikea Closet", "Diesel.com" (Heidies), "Nastuh Abootalebi", "Dove" und "Samsung", die gemeinsam gefühlte 50% der Preisträger ausmachen.
Und wo war eigentlich die gute Idee in der "Simpsons Movie"
Website? Wahrscheinlich versteckt und ich hab' mich einfach nicht intensiv
genug damit beschäftigt.
Erstklassige Usability ist nur durch Evolution möglich. Erzielt entweder
in Usability-Labs oder durch echtes Userfeedback in der freien Wildbahn
der Anwendung. Hier ist ausschließlich die Verbesserung der Bedienbarkeit
von besehenden Features, nicht aber die Weiterentwicklung oder gar Neuentwicklung
von zusätzlichen Funktionalitäten für ein bestehendes Web-Angebot
gemeint. Durch das Aushecken von neuen Funktionen und Features kann man
nur bei sehr viel Erfahrung und Intuition aus dem Stand gute Bedienbarkeit
erreichen. Die Korrekturschleife durch die Evolution macht eine Website
aber erst wirklich optimal. Leider wird häufig der Fehler gemacht,
dass keine Korrekturrunde eingeplant oder durchgeführt, oder diese
mit einer Erweiterung der Site kombiniert wird (Soft-Relaunch), wodurch
wiederum neue Funktionen erscheinen, die die Bedienkomfort-Evolution nicht
durchlaufen haben und die komplette Website damit von ihrem Usability-Optimum
fern halten.
Schreibt keine zu fette Spezifikation!
Überlegt und beschreibt nicht wochen- und monatelang, wie etwas theoretisch aussehen oder funktionieren müsste! Baut stattdessen einen funktionalen Prototypen – am besten auf dem Produktionsserver des Originalsystems und verbessert diesen dann stufenweise. Also Iterationen statt Wasserfall! So kommen schneller billigere und bessere Ergebnisse zustande. Einziger Nachteil: Es könnte sein, dass es am Ende keine komplette und allumfassende schriftliche Spezifikation dessen gibt, was eigentlich realisiert wurde. Als Trost: Auch wenn man vorab alles exakt spezifiziert, muss man anschließend meistens bei der Umsetzung einiges ändern und pflegt dann die schriftliche Spezifikation aus Nachlässigkeit oder Zeitmangel sowieso nicht nach, was ebenfalls zum Ergebnis einer nicht aktuellen Spezifikation führt.
Hiervon abgesehen gibt es unbestreitbar auch noch die Nachteile, dass man bei diesem Verfahren keinem Drittanbieter ein komplettes und finales Konzept zur Realisierung auf den Tisch knallen (und sich darann davonmachen) kann und dass das Schreiben von Angeboten für einzelne abgeschlossene Phasen schwerer fällt - zumidest wenn man in den althergebrachten Phasen denkt. Man kann nämlich durchaus "bis zum ersten Prototyp", "bis zum zweiten Prototyp" etc. Angebote schreiben.
Macht Rapid Prototyping!
Wenn ich bei privaten Projekten selber Konzepter, Designer und Entwickler
in einer Person bin oder sein muss, dann konzipiere ich zuerst, anschließend
gestalte ich, dann implementiere ich. Dann konzipiere ich wieder neu,
was mir nicht ausreichend gefällt, designe die Änderungen und
optimiere anschließend die Implementierung. Wenn es sein muss, wird
dieser Zyklus auch ein drittes oder viertes Mal durchlaufen, bis ich eine
befriedigende Lösung gefunden habe. Warum sollten Projekte im Team
mit einzelnen Fachspezialisten bessere Ergebnisse bringen, wenn erst alles
komplett konzipiert, dann komplett designt und dann komplett implementiert
wird, ohne dass es Feedback- und Korrekturschleifen durch Prototypen gibt?
Viele, gerade deutsche Angebote im Internet oder nachzügelnde Me-Too
Sites fallen dadurch auf, dass die darauf vorzufindenden Ideen und Funktionen
von dutzenden anderen Webangeboten kopiert und auf dieser einen Seite
zusammengefügt wurden. Dieses Konglomerat an Funktionalität
fällt dann weder durch besondere Einzigartigkeit oder besonderen
Erfolg auf. Da findet man Tagcloud, Shoutbox, RSS-Feeds, Twitter-Kopien,
Empfehlungslisten, einen Routenplaner, einen oder mehrere Blogs, Google-Maps
und Google-Earth, diverse Widgets und Gadgets, Gewinnspiele, Votings und
Online-Games. Alles rankt sich rund um die eigentliche Idee der Website.
Diese kann z.B. eine Datenbank mit Waschempfehlungen für Problemflecken
sein, die für ein Marken-Spezialwaschmittel im Web erzeugt wird.
Warum wird der Fokus bei der Entwicklung der Website nicht ganz naheliegend
und anders gelegt? Etwa so: Wir machen die weltbeste(!) und bekannteste(!)
Fleckentfernungs-Beratungssite und setzen damit Maßstäbe. Alles
andere überlassen wir denen, die alles andere besser können
und wir lassen es weg, mindestens bis unser eigentliches Ziel erreicht
ist. Was schwierig genug ist.
Die Bitte lautet also: Macht das, was ihr eigentlich machen wollt, besonders gut! Wenn noch Zeit und Geld übrig sind, dann macht es noch besser! Legt ggf. noch eine Betaphase oder ein weiteres Usability-Lab ein, oder brainstormt noch mal über die Kernfeatures und deren optische/haptische Präsentation. Die anderen Funktionen finden die User auch woanders. Erst wenn alles rund läuft und nicht mehr zu optimieren ist, kann man beginnen, die sinnvollen Zusatzfeatures von anderen Websites abzukupfern.
Auch bei der funktionalen Ausstattung von Websites gilt fast immer: "Klasse
statt Masse" bzw. "Keep it simple"!
Meistens keiner! Bei customized CMS-Funktionalitäten sieht das Backend
dann auch dementsprechend aus: Design gibt es gar keins und über
die Benutzbarkeit der eingebauten Funktionen hat sich, wenn überhaupt,
nur der Programmierer während der Implementierung Gedanken gemacht.
Besonders schlimm trifft es Backends, die auf Kundenwunsch "dynamisch
gewachsen" sind und gar keine Einheitlichkeit in der Bedienung mehr
aufweisen. Die armen Redakteure.
Dabei schneidet sich der Kunde ins eigene Fleisch. Selten ist der initial geschulte Redakteur des CMS nach zwei Jahren noch am selben Arbeitsplatz. Wenn das CMS nicht selbsterklärend ist oder über eine sehr gute Hilfe oder ein Tutorial verfügt, sind große Teile der Investitionen futsch, da sie niemand mehr zu benutzen weiß. Oft ist auch das Wissen um deren Existenz gar nicht mehr vorhanden. Für die Konzeption der Usability des CMS benötigt man manchmal 10-25% vom Budget zur Erschaffung der eigentlichen Funktion im Frontend, was unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit einkalkuliert werden sollte.
Interessanterweise kann man den gleichen Fehler sogar bei IT-Produkten
(wie z.B. einer großen deutschen Projektmanagement-Software für
Agenturen) feststellen. Man hat sich zwar viele Gedanken über die
Funktionalität aber wenige um die Bedienbarkeit gemacht hat. Da kann
man über Microsoft, Adobe und Apple als Quasi-Monopolisten des Softwaremarktes
meckern wie man will: Bei deren Produkten wird die Beachtung der Usability
jedenfalls meist groß geschrieben.
"Wenn Sie dieses Spiel besonders schnell kennen lernen möchten,
dann verwenden Sie die vereinfachten Spielregeln: Lassen Sie alle grünen
und blauen Spielsteine weg und rechen Sie bei jeder neuen Runde ohne die
Extrapunkte. Außerdem lassen Sie die den 'Goldkelch' und die Fragezeichenkarten
aus dem Spiel und überspringen Sie alle Rätselfelder."
Bei Gesellschaftsspielen ist es schon fast eine Selbstverständlichkeit, komplexe Spielabläufe für den Anfänger mit vereinfachten Spielregeln anzubieten, um diesem einen schnellen und "frustfreien" Einstieg in das Spiel zu erlauben. Für fortgeschrittene Spieler kommen dann die normalen oder sogar erweiterte Regeln zum Einsatz, um die Spannung und den Spielspaß aufrecht zu erhalten. Die Hersteller haben erkannt, dass der Einsteiger andere Ansprüche an eine Anleitung hat, als ein fortgeschrittener Spieler. Auch bei Bedienungsanleitungen von elektrischen Geräten findet man schon häufiger die wichtigsten Funktionen auf einer einzigen Seite, einer Karte oder einem Leporello versammelt, um dort schnell nachschlagen zu können oder dem Ungeduldigen einen schnellen Einstieg zu gewähren. Der Trend, der bei Spielen und Technik-Manuals am Entstehen ist und dort gute Dienste leistet, ist bei der Gestaltung von Userinterfaces und Webseiten immernoch nur sehr selten zu beobachten, obwohl er von den Möglichkeiten des Mediums her besonders einfach zu realisieren wäre. Bedienoberflächen werden meist in aufwändiger Arbeit mit komplizierten Menüs, Befehlsstrukturen und komplexen Navigationsbäumen versehen, um hunderte von Funktionen und Informationen darin unterzubringen, von deren Existenz die meisten Benutzer meist wenig wissen und die für die allermeisten Anwender vollkommen ohne Belang sind. Als Verkaufsargument mag eine Vielzahl von Funktionen im Vergleich zu Konkurrenzprodukten nicht unwichtig sein - in der alltäglichen Benutzung sind sie meist hinderlich und die fünf bis sieben Funktionen oder Informationen, die man wirklich regelmäßig benutzen möchte, kann man nicht finden, da sie sich in den unergründlichen Tiefen der Menübäume oder ellenlangen "Additional Information"-Spalten verstecken. Was Handys, MP3-Recordern, Digitalkameras und auch Websites mit hoher Komplexität fehlt, ist ein neuer Ansatz der einfachen Bedienbarkeit, ohne dabei auf Funktionen zu verzichten. Ein einfach ein- und auszuschaltender "Simple Mode" sollte die 90% der Funktionen oder Navigationspunkte ausblenden, die nur von 10% der Benutzer gebraucht werden, um so eine einfache Bedienung ohne Funktions-Overkill zu ermöglichen. Als Nebeneffekt ließen sich dann sogar die Menüs in der Darstellung vergrößern. Die Verbesserung der Übersichtlichkeit würde nicht nur von Senioren, sondern klammheimlich auch von den meisten Normalo-Usern genutzt und begrüßt werden.
Für die Umschaltung zwischen dem einfachen und dem ausführlichen
Bedienmodus bräuchte es eine Bezeichnung, die einprägsam ist
und von allen Herstellern und auf allen Geräten gleichermaßen
Verwendung finden kann und genauso intuitiv erkannt wird, wie ein roter
Not-Aus-Knopf an einer Rolltreppe. Um eine Diskussion anzustoßen,
soll hier ein unverbindlicher Vorschlag gemacht werden: Als Signet des
"Simple Mode" scheint der Buchstabe "S" in auffälligen
und exklusiven Farben, z.B. in himmelblau mit rosa, geeignet. Das "S"
kann gleichermaßen für "simple" wie für "super"
stehen und himmelblau in der Kombination mit rosa symbolisiert Leichtigkeit.
Mit der Ausstattung durch die "Simple Mode"-Funktion könnte
die Vereinfachung der Bedienung sogar selber ein Verkaufsargument für
ein Produkt werden und damit ein Qualitätsmerkmal der Usability darstellen:
Hier weiß der Neukunde, er kann erst einmal alle grünen und
blauen Spielsteine weglassen und muss nicht bei jeder neuen Runde mit
den Extrapunkten rechnen. Den "Goldkelch" benötigt er genauso
wenig wie die Fragezeichenkarten. Und am wichtigsten: Die Rätselfelder
können alle erst mal übersprungen werden.
Der optional wählbare "Simple Mode" wird sich in allen GUIs früher oder später durchsetzen. Ob im Web, bei Bedienungsanleitungen, im Auto oder im Handy wird er ein neues wichtiges Kriterium für den Endkunden bei der Produktauswahl darstellen.
Studie: Handys sind vielen Nutzern zu kompliziert
P.S.
Seit dem Ajax-Hype sind sie im Kommen, die kompakten Informationsblöcke
innerhalb von Webseiten mit Karteireiter-Optik und eigener Navigation.
Contents werden nicht mehr ausschließlich streng untereinander,
wie auf langen Druckfahnen dargestellt, sondern in interaktiven "Boxen"
aufeinander und überlappend, für den User umschalt- und zoombar.
Das schafft Platz bei der Darstellung, verhindert allerdings ein gleichzeitiges
Sichtbarsein der einzelnen Information ohne Userinteraktion. Diese Layer-Funktionalitäten
werden zwar gerne mit dem Begriff "Ajax" in Verbindung gebracht,
haben damit aber streng genommen nichts zu tun, da es bei Ajax ausschließlich
um das dynamische Nachladen von Content ohne Seiten-Reload geht. Bei den
Karteikarten-, Klapp- und Popup-Layern werden eher Ebenen- und Javascript-Technologien
benutzt, die es eigentlich schon immer gab. Manchmal wird tatsächlich
sogar beim Umschalten dynamisch Content nachgeladen, was aber eher damit
zu tun hat, dass beim ersten Laden der Seite Traffic eingespart werden
soll.
Einige Online-Beispiele: www.gmx.de & www.web.de , www.spiegel.de ("Blättern-Funktion"), www.welt.de ("Topstories")
Zu den berühmt-berüchtigten Frames ist es dann nicht mehr weit. Diese stellen ebenfalls größere Informationen auf kleinerem Platz dar, indem innerhalb einer Seite weitere scrollbare Bereiche zur Verfügung gestellt werden. Verteufelt werden HTML-Frames wegen ihrer Problematik bei der Search Engine Optimization, wegen erschwerten Deeplinks, wegen des problematischen history.back-Verhaltens und einigen anderen Unannehmlichkeiten. Alles Probleme, die sich lösen lassen - wenn aber auch nur mit viel ärgerlichem Aufwand. Hier wäre von Microsoft, Mozilla, W3C, Google & Co. Besserung durch die Schaffung neuer Standard-Lösungen zu erhoffen, damit die kreativen Work-Arounds durch Agenturen und Programmierer überflüssig werden. Dann könnten Frames ihre Stärken voll ausspielen: Wichtiger Content (z.B. die Navigation) kann immer im sichtbaren Bereich der Seite gehalten werden, unwichtiger Content kann verkleinert und scrollbar sein. Gerade darin unterscheiden sich Webseiten von Print-Produkten: Navigation und(!) Darstellung sind dynamisch möglich. Das Inhaltsverzeichnis kann auf jeder Seite und an jeder Leseposition sichtbar gemacht werden, unwichtiger Content wird komprimiert.
Solange HTML-Frames mit den oben erwähnten Nachteilen zu kämpfen
haben, können wir zum Glück schon andere Technologien für
Frames nutzen. Wer hat gesagt, dass immer die klassischen Framesets gemeint
sein müssen, wenn man von exklusivenn Laufleisten für einzelne
Informationseinheiten innerhalb von Webseiten spricht? IFrames oder CSS
können ebenfalls eigene scrollbare Bereiche darstellen und können
genutzt werden, um die Vorteile von Frames auszuspielen, ohne sich durch
die Nachteile von HTML-Framesets belasten zu müssen.
Pauschalangebote für Feinkonzepte (bzw. "Content-Konzepte",
"Pflichtenheft", "Detailkonzepte", "Spezifikationen",
"Produktionshandbücher" ...) sind immer eine heikle Angelegenheit
für freiberufliche Konzepter. Festangestellte kennen zumindest das
Problem der Aufwandsschätzung. Ist man für ein Grobkonzept ("Rahmenkonzept",
"Basiskonzept", "Lastenheft") meist auf der sicheren
Seite, wenn man zwei (sehr klein) bis zehn (mittelgroß) Tage schätzt,
können beim Feinkonzept die Spannen größer und "schmerzhafter"
werden.
Und hier eine Liste - tataaa! - aller Faktoren, von denen der Aufwand für ein Feinkonzept abhängt:
Aufgrund der Vielzahl der Tätigkeiten nimmt das reine "Ausdenken" und initiale Feinkonzeption oft nur 50% der Zeit des Konzepters in der Projektphase "Erstellung Feinkonzept" in Anspruch. Die anderen 50% entfallen auf interne Abstimmung und Meetings, Erstellung des Rahmendokuments, Korrektur lesen, Feedback-Schleifen und ähnliches.
Siehe hierzu auch: Was
macht ein Konzepter eigentlich? und Kennen
Sie alle Vertreter der Gattung "Feinkonzept"?
Im ersten Moment denkt man, Awards seien Referenzen der Agenturen, um
damit den bestehenden oder potenziellen Kunden die Kreativität der
Agentur unter Beweis zu stellen und im günstigsten Fall dadurch Aufträge
zu akquirieren. Eventuell kann man auch Job-Bewerber beeindrucken oder
von der Konkurrenz abwerben.
Aber das alles ist zu kurz gedacht! "Neulich" beim "Get
Together" nach der Preisverleihung des if communication design awards
war ein AD einer renommierten deutschen Agentur zu hören mit "Awards
geben einem Bestätigung - gibt einem ja sonst keiner!". Der
erste Teil der Aussage ist wahr, Awards sind bestimmt gut für's Ego
(statistisch gesehen sollen sogar Oscar-Gewinner eine signifikant höhere
Lebenserwartung haben als der Durchschnitt aller amerikanischen Schauspieler).
Der zweite Teil der Aussage ist traurig, schlicht ein Zeichen von schlechter
Personalführung. Kann man ohne Award keine anerkennenswerte gute
Leistung abliefern?
27. Juni 2007, 23:19 Uhr MESZ: Second Life Bewohner online now: 39,349.
Weltweit. Zur besten Nachmittagszeit in den USA, am Abend in Europa. Gleichzeitig
bei Xing in Deutschland: 9.560.
Wie heißt denn nun "Konzepter" auf Englisch? Wikipedia
sagt "Content Developer". Aber schaut man in die englische Wikipedia
unter "Content Development", dann passt die Beschreibung dort
nicht so recht. Da ist ja nur von Content sammeln und SEO(!) die Rede,
weniger von Strukturierung und gar nicht von Handlungsabläufen, User
Experience und Markenkommunikation.
Deutsche Agenturen suchen sowieso eher "Concept Developer", wenn sie das deutsche Wort vermeiden wollen - der Begriff scheint aber im Englischen kaum gebräuchlich, bei nur 23.000 Google-Treffern im Vergleich zu 650.000 bei "Information Architect". Vielleicht gibt es das Berufsbild ja so gar nicht im angelsächsischen Raum???
Lt. www.boxesandarrows.com/jobs
gibt es User Experience Designer (UxD) / Interaction Designer (IxD) /
User Interface Designer sowie Information Architects... mmhh...
Interessant: Bei Wikipedia fehlte im Artikel "Konzepter" beim
"typischen Anforderungsprofil" die Eigenschaft "Kreativität"!
Sind doch alles nur Content-Sammler...
P.S.
Siehe auch Master
of Trivial Pursuit gesucht?
Fast wie im richtigen Agenturleben
Hierzu passt auch: Pixel
aus Gold
(Huhu Wolfgang!)
Intros haben etwas Altbackenes und Antiquiertes. Kein Konzepter empfiehlt
sie, aber irgendwie sind sie anscheinend nicht totzukriegen. Alles auf
Kundenwunsch?
Eigentlich stört so ein Intro ja auch niemanden. "Skip Intro"
ist sogar zu einem bekannten sprachlichen Ausdruck in der Kultur ausserhalb
der Netzwelt geworden. Wenn Google-Durchsuchbarkeit und hohe Absprungraten
keinen interessieren, kann man sich bestimmt ganz tolle Intros ausdenken,
ohne dass sie schaden. Und der Auftraggeber ist oft ganz hingerissen von
der kleinen Anfangsanimation. Im Zuge der Retro-Manie ist sowieso bald
wieder mit einem neuen Intro-Hype zu rechnen. Warum noch zögern?
Die 900 KB für Spiegel-Online sind der Presse entnommen und nicht
selber gemessen. Sie erscheinen aber irgendwie plausibel. Das Ladezeitenargument
hört man manchmal noch aus der Technik-Abteilung, wenn es um HTML
und CSS geht. Erinnert sich jemand? "WWW" stand einmal für
"World Wide Waiting". Heute schränken Ladezeitüberlegungen
die Kreativität im Agenturalltag im Allgemeinen aber nicht mehr ein.
Wenn man den Statistiken glauben darf, haben allerdings erst 60% der Konsumenten
einen DSL-Anschluss. Schließen wir also mit unseren riesigen Startseiten
40% der Surfer vom Vergnügen aus? Es lässt sich nicht leugnen:
So ist es wohl! Aber die 40% der Surfer entsprechen nicht 40% der meist
anvisierten Zielgruppe. Vermutlich entfallen auf diese nämlich weniger
als 10% der online verbrachten Zeit (vielleicht auch, weil den Betroffenen
der Warte-Streß zu hoch ist). Alle, die viel im Internet unterwegs
sein wollen, haben sich halt schon einen Breitbandanschluss besorgt und
haben keine Probleme mit großen/fetten/schweren Sites. Gott sei
Dank! Alles ist erlaubt - denn es passt durch die Leitung!
Darf man als Internet Konzepter eigentlich keinen XING (sprich "Cross-ing"
- erschließt sich ja nicht sofort!) Account haben? Kein YouTube
nutzen, kein flickr, kein del.icio.us, kein StudiVZ, kein Xing, kein myspace,
kein facebook, kein Mister Wong, kein sevenload, kein StumbleUpon, kein
Second Life, kein twitter, kein photocase, kein digg und keinen Podcast
oder RSS-Feed abonniert haben? Darf man das als Konzepter? Vermutlich
schon. Obwohl einige dieser Services gar nicht so unpraktisch sind. Wenn
man allerdings selber Web 2.0-Anwendungen konzipiert, dann sollte man
doch darüber Bescheid wissen. So erklärt sich wohl die große
Anzahl von Testaccounts, die man hat - auch wenn man sie alle privat nicht
nutzt. Aber aus Projekten für Shops, Games, Communities, Magazinen,
Handelsplattformen, Auktionshäusern, Banken, Web-Portalen, Online-Zeitungen
und Markenwelten hat man ja sowieso genügend Testaccounts erstellt.
Da fallen die vom Web 2.0 dann auch nicht weiter auf.
Muss man eigentlich einen Blog schreiben? Naja, immerhin spricht ja auch nichts dagegen, mitzumachen beim Mitmach-Web.
Hier ist übrigens echt viel Web 2.0 zu finden: www.web2null.de
Annahme: Nur die größten 100 deutschen Internetagenturen setzen
reine Konzepter ein, um inhaltlich Webauftritte zu gestalten. Bei noch
kleineren (und sogar bei einigen der Top Twenty) wird diese Arbeit oft
von Projektmanagern, Redakteuren oder Designern in Personalunion mit übernommen.
Oft ist die Konzeption dann aber mehr notwendiges Übel als Leidenschaft.
Die größeren Agenturen der Top-100 dürften ca. 10 bis 15 Konzepter beschäftigen, die kleineren vermutlich eher 1 bis 2. Ergibt ganz grob gemittelt einen Wert von vielleicht durchschnittlich 6 Konzepterinnen und Konzeptern pro Agentur. Multipliziert mit 100 macht das also 600 festangestellte "reinrassige" Konzepter in Deutschland. Dazu kommen schätzungsweise halbsoviele Freiberufler und einige, die zwar leidenschaftlich aber nicht hauptamtlich Konzeption betreiben. Alles zusammen also gut 1.000 Personen, die in einem Hotel-Anmeldeformular als Berufsbezeichnung "Konzepter" eintragen würden. Erscheint diese Rechnung plausibel? Wer bessere Zahlen hat, bitte melden!
Inzwischen gibt es natürlich auch eine Menge Konzepter, die auf Kundenseite ausschließlich inhaltlich mit den Webauftritten ihrer Arbeitgeber beschäftigt sind. Wer traut sich, ihre Zahl zu schätzen? Noch einmal 500?
Natürlich gibt es auch Informationsarchitekten oder UX-Designer, die sich gar nicht als "Konzepter" bezeichnen. Mir schwant, dass die gesamte Zielgruppe in Deutschland inzwischen doch mehr als 2.000 Personen umfassen könnte.
Inzwischen würde ich alleine für Berlin wohl knapp 1.000 "Konzepter" schätzen. Davon vielleicht 75% direkt in den Unternehmen und nicht mehr in Agenturen. In Deutschland? 5.000?
Die Antwort ist relativ einfach: Auf der Suche nach speziellen Angeboten
und Informationen im Internet, die sich an deutschsprachige Webkonzepter
wenden, findet man wenig, das sich inhaltlich mit dem Arbeitsleben, der
kreativen Inspiration oder dem Austausch innerhalb dieser Gruppe beschäftigt.
Sollte jemand über ein solches Angebot stolpern, dann bitte Bescheid
geben! Das könnte diesen Blog dann eigentlich überflüssig
machen.
Usability, Barrierefreiheit, Informationsarchitektur und Web-Technologien sollen nur am Rande behandelt werden. Hier gibt es hinreichend Angebote im Netz und im Print. Ausgeschlossen sind solche Themen natürlich nicht. Nur keine Dogmen!
Arbeitsleben, -methoden und -umstände von Konzeptern, außerdem
kreative Web-Lösungen, experimentelle User Interfaces, neue Ideen
und Ansätze für interaktive Kommunikation, cooles Webdesign,
digitale Markenführung, Trendreports, New User Experience, Digital
Arts, Cross-Channeling Innovationen und was sonst noch an Themen existiert,
die die Kreativität eines Konzepters beflügeln können und
Quelle zur Inspiration darstellen. Und ein bisschen Nabelschau...